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Zeitung << 1/2011 << Die Arbeit des technischen Redakteurs des GeMa


Die Arbeit des technischen Redakteurs des GeMa
Interview mit Dániel Galó

Autorin: Eszter Tápai

Du bist seit 2001 technischer Redakteur des GeMa und warst auch Autor des ersten Heftes. Wie hat sich das ergeben?
Damals war der Rechner noch nicht so sehr verbreitet. Unter den Mitgliedern der Redaktion hatten eigentlich nur mein guter Freund Jenõ Grósz und ich Computerkenntnisse. Daher war die Sache schnell entschieden. Wir haben dann zwei Jahre lang das GeMa zusammen redigiert. Nachdem wir 2003 unser Studium an der Universität Szeged abgeschlossen hatten, übernahm ich die Arbeit und seitdem bin ich allein verantwortlich für die technische Seite des GeMa.

Du bekommst einen Artikel. Was passiert dann? Könntest du uns einen Einblick hinter die Kulissen geben?
Ich bekomme alle Artikel als Worddokument und die Fotos als JPEG-File. Dabei haben die Dokumente entsprechende Namen und die Fotos sind in Mappen geordnet. Ich bekomme durchschnittlich 4-5 Fotos pro Text. In erster Linie achte ich auf die Qualität der Fotos. Leider muss ich oft mit den Bildern besonders viel arbeiten; ich muss sie konstruieren und die Komposition ändern, weil die Studenten darauf nicht genug Acht geben. Ich bin Perfektionist und ich möchte nur ordentliche Arbeit aus der Hand geben.

Außer dem Redigieren der Texte und der Fotos gibt es auch andere Aufgaben. Planst du das Cover, das Layout und die dominierende Farbe der Zeitung allein?
Alles hat seinen Platz in der Zeitung. Der obere Teil des Covers mit dem Wappen der Universität und mit dem Namen der Zeitung ist eigentlich immer dasselbe. Es gibt immer vier Fotos auf dem Cover, aber sie werden nicht von mir, sondern von der Redaktion ausgewählt. Auf der hinteren Seite des Covers ist meistens Werbung zu finden und auf die hintere Innenseite des Umschlags kommen immer Bilder aus dem Leben der Studenten. Die Farbe der Zeitung muss immer anders sein. Die Farbe oder die Farbenkombination denken wir uns immer zusammen aus.

Wie hat sich das Layout, also das Aussehen der Zeitung im Laufe der Zeit verändert?
Das innere Layout hat sich seit zehn Jahren nicht besonders geändert, es ist vielleicht etwas attraktiver und imposanter geworden durch kleinere Veränderungen. Das äußere Layout hat sich so ungefähr vor drei Jahren geändert und sieht seitdem aus wie heute.

Siehst du irgendwelche Unterschiede zwischen der damaligen und der jetzigen Arbeit, Redaktion, Studium?
Ich habe eigentlich nicht so viel Einblick in die Arbeit der Redaktion, also in das Seminar. Das GeMa hat jetzt weniger Mitarbeiter und eine Person muss deshalb im Seminar mehr Artikel schreiben, als wir damals. Aber es gab vor zehn Jahren keine außerordentlichen Redaktionssitzungen, also dass wir zusammen ausgegangen sind, gefrühstückt haben oder uns im Mojo oder woanders getroffen und unterhalten haben. Das hat sicherlich zum Zusammenhalt der Redaktionsmitglieder und zur lockeren Atmosphäre in hohem Maße beigetragen.

Die Artikel des GeMa sind auch online zugänglich. Seit wann gibt es denn die Webseite?
Die Homepage existiert schon seit dem Erscheinen des zweiten oder dritten Heftes. Aber ehrlich gesagt, mache ich das nicht so gern. Ich verstehe mich auf Design, aber ich kann nicht programmieren. Aus diesem Grund kann ich statt dynamischer nur statische Webseiten machen, und das ist schwer zu bearbeiten.

Schade. Das bedeutet für dich wahrscheinlich noch mehr Arbeit. Hat sich auf der Webseite seit den Anfängen etwas verändert?
Ja, es gab eine riesige Veränderung. Wir hatten etwa fünf Jahre lang dieselbe Homepage. Dann habe ich das Ganze neu gestaltet und so entstand das jetzige Design. Das kostete mich einen Sommer.

Welche Probleme siehst du jetzt oder hast du während der Jahre gesehen?
Viele Studenten beschäftigen sich nicht so gern mit der Zeitung. Viele wählen Themen aus, die überhaupt nicht interessant sind. Man kann auf der Webseite sehen, wie viele Artikel unter dem Namen eines Studenten zu finden sind. Es gibt auch engagierte Studenten, die sich viel Mühe geben, aber das ist meiner Meinung nach immer seltener. Ein anderes ständiges Problem ist die Qualität der Fotos, was ich schon erwähnt habe.

Du bist schon seit den Anfängen dabei. Was denkst du, was ist der Sinn der Zeitung?
Das GeMa dient zur Information der Germanistikstudenten, aber die Artikel könnten oft auch für andere Studenten interessant sein. Die Zeitung kann für alle nützlich sein, die Deutsch sprechen. Ich denke, das ist eine gute Sprachübung sowohl für die Schreiber als auch für die Leser. Ich unterrichte schon seit sieben Jahren an einem Gymnasium und habe zum Beispiel einige Artikel während des Unterrichts als Texte zum Leseverstehen benutzt.

Wenn du deiner Phantasie freien Lauf lässt, wie stellst du dir das GeMa in zehn Jahren vor?
Das Interesse an der Zeitung, an der Mitarbeit und am Schreiben wird leider immer kleiner. Außerdem bin ich der Meinung, dass das Niveau der Universität bzw. des Fachs sinkt, weil Studenten mit immer schlechteren Leistungen aufgenommen werden. Ein weiteres ständiges Problem ist das Geld, weil wir ja die Zeitung herausgeben möchten, aber es ist nicht einfach, das Geld für die Druckkosten zusammenzukriegen. Und noch etwas: Wenn die Redaktion keinen solchen Chef finden kann, wie es Tamás war, der das Ganze zusammenhalten konnte, wird die Redaktion sehr schnell zerfallen.

Zurück zu deiner Arbeit als technischer Redakteur. Machst du das Ganze freiwillig?
Eigentlich ja. Es gab ein oder zwei Jahre, als das Institut etwas bezahlen konnte, aber von den 20 Heften habe ich ungefähr 16 kostenlos redigiert. Ich bin allerdings dem großzügigen Spender des GeMa, Konrad Gerescher, der die Arbeit der technischen Redaktion seit mehreren Jahren unterstützt, sehr dankbar.

Du hast dein Studium 2003 abgeschlossen, unterrichtest jetzt Deutsch in einem Gymnasium in Makó, du hast viel zu tun, du bekommst kein Geld für die Arbeit. Warum machst du das trotzdem?
Das hat mehrere Gründe. Auf der einen Seite betrachte ich die Zeitung als mein Kind. Ich mache das wegen meines Engagements für das GeMa und wegen der Loyalität der Universität gegenüber. Während der Jahre sind Tamás Kispál und ich Freunde geworden und ich tue das auch aus Freundschaft. Aber wo er jetzt weggeht, mache ich das auch nicht mehr weiter.

Wie wird dann alles weitergehen? Hast du schon einen Nachfolger?
Soviel ich weiß, gibt es noch niemanden, der die technische Redaktion übernehmen würde, aber ich hoffe, dass man früher oder später jemanden finden kann. Ich würde ihm/ihr natürlich helfen und ihn/sie einarbeiten.

Konntest du aus der Arbeit etwas profitieren? Nimmst du etwas für dich mit?
Ich habe sehr viele Erfahrungen gesammelt. Ich betrachte zum Beispiel Zeitungen aus einer anderen Perspektive als früher. Ich frage mich immer, ob sie informativ sind, ob sie überschaubar sind usw. Am Anfang meiner Arbeit hat mich Tamás oft kritisiert, weil ich an einigen Stellen ein Leerzeichen mehr drin hatte. Seitdem merke ich schon selbst und zwar sofort, wenn irgendwo mehr Leerstellen da sind. Ich habe mich wohl gefühlt und es hat Spaß gemacht, dass ich so lange mit einem so guten Team zusammenarbeiten konnte.

Danke für dieses Gespräch mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Mit einem lachenden Auge, weil ich mit dir dieses Interview machen konnte, aber mit einem weinenden Auge, weil du die technische Redaktion des GeMa nicht mehr weiter machst. Ich bedanke mich für die zehn Jahre und für deine Arbeit im Namen der ganzen Redaktion und wünsche dir viel Erfolg und Gottes Segen auf deinem weiteren Lebensweg.