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Zeitung << 2/2010 << Neunzehn Deutschstunden in der Woche


Neunzehn Deutschstunden in der Woche
Deutsch-ungarische Abteilung im Tömörkény Gymnasium

Autoren: Márk Besír, Szabolcs Nuszpl

Seit mehr als 15 Jahren haben die Schüler_innen in Szeged bzw. in der Umgebung die Möglichkeit nach der Grundschule im zweisprachigen Tömörkény Gymnasium an der deutsch-ungarischen Abteilung weiterzulernen.

Frau Lénárd unterrichtet seit 2000 in dieser Schule Deutsch und Geschichte. Sie erzählte uns, dass die Schüler_innen, die aus unterschiedlichen Grundschulen kommen, über verschiedene Deutschkenntnisse verfügen, aber dass das kein Problem ist, weil es seit mehreren Jahren eine sogenannte nullte bzw. Vorbereitungsklasse gibt, wo die Schüler_innen 19 Deutschstunden pro Woche haben. Diese 19 Deutschstunden werden von drei Lehrer_innen gehalten, von denen einer immer eine Lektorin ist. Diese Vorbereitungsklasse dient als ein intensiver Sprachkurs, mit dem Zweck, die Deutschkenntnisse der Schüler_innen auf ein ungefähr gleiches Niveau zu bringen, um die deutschsprachigen Fächer besser zu verstehen bzw. leichter zu erlernen. Diese Fächer sind Geschichte ab der zehnten Klasse mit 3,5 Stunden pro Woche, Biologie erst ab dem elften Jahrgang und Zivilisation ab dem zwölften. Die beiden letzten werden in zwei Stunden pro Woche unterrichtet.
Zivilisation ist auch ein akkreditiertes Fach, das heißt Abiturfach. Früher, als es noch keine nullte Klasse gab, war es für die Schüler_innen schwerer, die verschiedenen Fächer sofort auf Deutsch zu lernen zu beginnen. Die nullte Klasse halten sogar Schüler_innen, die aus einer zweisprachigen Grundschule gekommen sind, für wichtig, weil diese 19 Deutschstunden auch ihre Deutschkenntnisse erweitern können. Eine Klasse startet übrigens ca. mit 15 Schüler_innen, aber diese Zahl kann sich natürlich mit der Zeit ändern. In der nullten Klasse ist die Sprachübung meistens das Gebiet des Lektors bzw. der Lektorin. Bei den anderen zwei Lehrer_innen, deren Zahl sich sonst in den höheren Klassen auf eins reduziert, beschäftigen sich die Schüler_innen eher mit der Grammatik. Bei der Vorbereitung auf das Abitur hilft die Lektorin oder der Lektor bei dem mündlichen Teil und die ungarische Lehrerin oder der ungarische Lehrer beim schriftlichen.
Am Ende der dreizehnten Klasse bekommen die Schüler_innen ein zweisprachiges Zeugnis, das übrigens einer Sprachprüfung in Oberstufe entspricht. Dazu muss das Abitur in Mathe und Ungarisch, in Geschichte, Deutsch, das letztere in Oberstufe, und einem gewählten Fach abgelegt werden.