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Zeitung << 2/2010 << Text- und Gesprächslinguistik
Text- und Gesprächslinguistik
Ein Modul im Germanistik-Bachelor in Szeged
Autorinnen: Katalin Birinyi, Nikolett Novák
Am Ende des zweiten Semesters müssen BA-Germanistikstudierende in Szeged ein Stammmodul aussuchen, das sie zwei Jahre lang lernen sollen. Man kann zwischen verschiedenen Modulen wählen, wie z.B. Tourismus, kontrastive Linguistik, Text- und Gesprächslinguistik. Die Wahl kann eine schwierige Aufgabe sein, wenn man nicht gut genug informiert ist. Wir wählten das Modul Text- und Gesprächslinguistik, das von Dr. Ewa Drewnowska-Vargáné geleitet wird.
Das Modul wird in Form mehrerer Seminare und einer Vorlesung angeboten. Im ersten Semester lernten wir alles über Gebrauchstextsorten. Nicht nur im Alltagsleben benutzte, sondern auch im Geschäftsleben nötige Textsorten wurden behandelt. Wir sollten selbst auch Bewerbungen, Motivationsbriefe, Arbeitszeugnisse und Personenbeurteilungen, Anfragen, Angebote, Reklamationen und Protokolle schreiben. Es war sehr interessant, uns in diesem Bereich ausprobieren zu können.
Im zweiten Semester hatten wir die Möglichkeit Kenntnisse über „Textsorten der Presse“ zu erwerben. Dieses Wissen bekamen wir von Dr. Tamás Kispál. In der Vorlesung wurden die relevantesten Textsorten der deutschen Gegenwartspresse, d.h. Meldung, harte Nachricht, weiche Nachricht, Bericht, Reportage, Kommentar, Glosse, Feature vorgestellt. Das Ziel ist es, Beschreibungs- und Differenzierungsaspekte der zu behandelnden Textsorten zu vermitteln. Im Seminar wurden die in der Vorlesung vorgestellten Textsorten empirisch untersucht. Es wurde noch gefragt, inwiefern sich die deutschsprachigen und die ungarischen Textsorten unterscheiden.
Wissenschaftliche Textsorten (Seminarprotokoll, Referat und Handout, Konferenzankündigung, Konferenzbericht, Rezension, Forschungsplan, Aufsatz) waren die behandelten Themen im dritten Semester. Einige davon kannten wir schon. Sie wurden aber detaillierter zusammengefasst und geübt. Wir hatten die Aufgabe, solche Textsorten zu schreiben, die kontrolliert und bewertet wurden. Dieses Wissen ist für uns sehr nützlich, weil wir es auch in anderen Seminaren benutzen können.
Im Mittelpunkt des letzten Seminars standen die grundlegenden Kenntnisse des Aufbaus von Gesprächen und die relevantesten Anwendungsmethoden der Gesprächslinguistik. Beim Aufbau der Gespräche konnten wir uns die Grundbegriffe wie Hörersignal, Gesprächsschritt, Gesprächssequenz, Gesprächsphase aneignen. Wir lernten vor allem viel über die Methode der teilnehmenden Beobachtung sowie gängige Transkriptionssysteme. Dieser Teil des Moduls war für uns weniger interessant als die anderen, aber die Informationen waren doch sehr sinnvoll.
Die Zahl der Teilnehmer_innen des Moduls war nicht hoch, die Stimmung war deswegen sehr familiär, wir fühlten uns sehr wohl. Diese Lehrveranstaltungen können jederzeit besucht werden, auch wenn man ein anderes Modul gewählt hat. Außerhalb des Moduls bietet Frau Drewnowska-Vargáné auch eine Vorlesung zur Textlinguistik an. Dadurch wird der Inhalt des Moduls noch verständlicher.
Meinungen über das Modul Text- und Gesprächslinguistik
„Die textlinguistischen Veranstaltungen haben einen tieferen Sinn: Es handelt sich um Beschäftigung mit Texten. Durch diese Beschäftigung sollen die Studenten universelle Strategien erlernen, mit deren Hilfe sie Texte und Gespräche aller Art (literarische Texte, Gebrauchstexte, Pressetexte, z.B. journalistische Interviews) in der Zielsprache Deutsch besser verstehen und besser selbst verfassen/produzieren können. Alle Veranstaltungen zur Textlinguistik sind praktisch angelegt, d.h. Kenntnisse, die sie hier erwerben, können sie bereits nach Ihrem Bachelorabschluss in der beruflichen kommunikativen Praxis anwenden: In der Geschäftskorrespondenz, in der Fremdenführung (im Tourismus), in der Medienkommunikation (Pressesprache, Werbesprache) usw. Die Studierenden können die in diesem Modul erworbenen Kenntnisse auch in unseren Masterstudiengängen zur deutschen Sprache, Literatur und Kultur sehr gut benutzen.“
Dr. Ewa Drewnowska-Vargáné, Leiterin des Moduls Text- und Gesprächslinguistik
„Mir gefällt am besten, dass wir Beispieltexte schreiben sollten. Frau Drewnowska kontrollierte unsere Texte, danach sollten wir sie verbessern und ihr wieder abgeben. Daraus haben wir viel gelernt, weil wir unsere Fehler sahen und noch eine Chance bekamen, einen richtigen Text zu schreiben.“
Anita Nyári, Germanistikstudentin
„Ich fand den Teil ‚Wissenschaftliche Textsorten’ am besten. Da mein Referat über das Thema Handout sehr erfolgreich war, bekam ich von Frau Drewnowska eine positive Rückmeldung.“
Zsanett Kovács, Germanistikstudentin
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