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Zeitung << 2/2010 << Grammatik, Sprachgeschichte, Verben


Grammatik, Sprachgeschichte, Verben
Bücherpräsentation am Lehrstuhl für Germanistische Linguistik

Autorin: Szabina Varga

Am 17. November 2010 waren alle Interessent_innen der Universität Szeged zur Bücherpräsentation am Lehrstuhl für Germanistische Linguistik eingeladen. Als ich im vollen Saal neben den anderen Student_innen Platz nahm, musste ich feststellen, dass an unserem Institut die Verbreitung der Informationen immer besser funktioniert. Dieser Raum ist nicht gerade klein und trotzdem war er überfüllt mit Student_innen und Dozent_innen, die auf die drei Vortragenden warteten.

Zuerst begrüßte Frau Dr. Ewa Drewnowska-Vargáné, Leiterin des Lehrstuhls für Germanistische Linguistik, die Anwesenden. Den Referent_innen standen 15 Minuten zur Verfügung, um ihre neuen Werke kurz vorzustellen.
Die erste Präsentation hielt Frau Dr. Erzsébet Drahota-Szabó, Dozentin der Universität Szeged. Ihr Buch mit dem Titel Das Verb. Ein Studienbuch für DaF- und DaZ-Lernende ist ein Teil ihrer bisherigen Reihe. Sie betonte, dass die Fremdsprachenlerner_innen, die die deutsche Sprache erlernen, sich mit den Bereichen Lexik, Phonetik und Grammatik bekannt machen müssen, um sich dann auf Deutsch richtig verständigen zu können. Sie bezeichnet Grammatik als „Stiefkind“ beim Sprachenlernen. Für die Student_innen ist es tatsächlich nicht einfach, die Grammatik zu erlernen. Beim Lernen des Verbs ist dieses Buch ein „echter Schatz“, äußerten sich die drei Studentinnen, die sich beim Testen des Buches beteiligt hatten. Frau Drahota-Szabó hatte nämlich die hervorragende Idee, das Buch von vier ihrer Studentinnen testen zu lassen. Szandra Bihal, Georgina Kovács und Zsuzsanna Majoros waren diesmal auch selbst da (Anita Rácz konnte nicht anwesend sein, weil sie mit Erasmus in Spanien war), und trugen auch einige Worte zu der Präsentation bei. Das Buch wurde in einem flüssigen Stil geschrieben und hilft den Germanistikstudent_innen beim Lernen. Es eignet sich besonders für Studienanfänger_innen. Es ist durchschaubar, studierendenfreundlich und logisch zusammengestellt, damit man der Grammatik leichter folgen kann. Sowohl deutsche als auch ungarische Beispielsätze helfen die trockene Theorie zu verstehen. Das Buch ist beim Grimm Verlag erschienen.
Danach stellte uns Dr. Stephan Bogner sein Buch vor. Es handelt von der deutschen Sprachgeschichte. Er erklärte, warum er dem Buch den Titel Abriss der Geschichte der deutschen Sprache und der historischen Grammatik des Deutschen gab. Da das Buch in erster Linie als Lehrbuch für Germanistikstudierende gedacht ist, die jeweils ein Semester Sprachgeschichte und historische Grammatik studieren müssen, vertieft es sich nicht zu sehr in Details, sondern beschreibt die wesentlichen Zusammenhänge. Das Buch ist kein wissenschaftliches Buch, sondern eher ein „Einstiegswerk“. Zum weiteren Nachforschen stehen mehr als 300 Fußnoten und Literaturhinweise zur Verfügung. Der erste Teil des Buches ist zeitlich und räumlich gegliedert und am Ende des Buches gibt es auch Textproben zum Üben.
Dieser Präsentation folgte die Buchvorstellung von Herrn Dr. György Scheibl, Dozent der Universität Szeged, mit dem Titel Best of Deutsche Grammatik. Ein Übungsbuch für Fortgeschrittene. Er behandelt in diesem Werk ausgewählte Themen. Wegen der Auffassung vieler Studierender, dass Grammatik langweilig sei, versuchte er interessante oder lustige Texte auszuwählen, damit die grammatischen Aufgaben mit mehr Spaß gelöst werden können. Die Texte sind aus dem „Spiegel“ ausgesucht und sprachlich nicht vereinfacht. Das Übungsbuch, das am Lehrstuhl für Germanistische Linguistik an der Universität Szeged erhältlich ist, ist für BA-Studierende geeignet und auch für die Grundprüfung relevant. Jedes Kapitel besteht aus drei Phasen. In der ersten Phase geht es um ein induktives Verfahren. Hier werden zum Beispiel die grammatischen Regeln im Text identifiziert. In der zweiten Phase werden die Regeln formuliert, zum Beispiel in Form von Definitionen- oder Tabellenergänzungen. In der dritten Phase kommt es zum deduktiven Verfahren im Text. Hier gibt es Aufgaben wie zum Beispiel Lückentexte, Transformationen oder Fehlersuche.
Trotz der knappen Zeit bekamen die Anwesenden viele Informationen und einen sehr guten Überblick über diese Bücher. Wir Studierenden sind auch reicher an Hilfe beim Lernen geworden. Die Bücher sind für Schüler_innen und fortgeschrittene Lerner_innen (z.B. auch für bilinguale Lerner_innen), außerdem nicht nur bei der Vorbereitung auf die Grundprüfung, sondern auch im Laufe des Studiums und zu einer späteren Wiederholung brauchbar. Wenn man die Sprache mit Kochen vergleichen würde, könnte man den deutschen Journalist Wolfram Weidner zitierend sagen, dass Grammatik doch „das Kochbuch der Sprache“ ist.