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Zeitung << 2/2010 << Göttinger Germanistikstudierende in Szeged
Göttinger Germanistikstudierende in Szeged
Binationale Literaturveranstaltung an der Universität
Autorin: Mónika Pintér
Aufgrund der Einladung von Attila Bombitz sind am 15.-16. November 2010 Germanistikstudent_innen aus Göttingen an die Universität Szeged gekommen. Herr Bombitz organisierte mit den Germanistikstudent_innen, die sich auf Kulturwissenschaft spezialisiert haben, eine Literaturkonferenz, in deren Rahmen zwei Romane bzw. zwei Filme diskutiert wurden.
Am Montagnachmittag haben wir voller Neugier auf das Treffen mit den fünf Student_innen und ihrer Begleiterin aus Göttingen gewartet. An diesem Tag hat sich das ungarische und das deutsche Team im Studentenheim Móra getroffen, wo die ersten Diskussionen geführt wurden. Zuerst, als wir die ausländischen Nachwuchswissenschaftler_innen begrüßten, waren wir noch ein bisschen scheu. Wir versammelten uns in dem Konferenzraum des Studentenheims und haben uns vorgestellt. Unsere Gruppe bestand aus acht Mädchen, die teils im zweiten Studienjahr des BA, teils schon im MA studieren. Die deutsche Gruppe wurde auch von zwei Jungen verstärkt. Wir haben nach der kurzen Begrüßung gleich die Arbeit begonnen. Die deutsche Gruppe moderierte als erstes einen Roman von Tamás Jónás mit dem Titel Als ich noch Zigeuner war.
Eins der Hauptthemen der Veranstaltungen war die Lage der Roma und Sinti. Wir arbeiteten in Gruppen und suchten nach Schwerpunkten, auf denen aufbauend wir eine Diskussion geführt haben. In der zweiten Stunde war unsere Gruppe dran. Den Karl-Markus Gauß Text (Die Hundeesser von Svinia) haben wir nicht in Gruppenarbeit besprochen, sondern die Szegeder Gruppe hat dazu einige wichtige Hintergrundinformationen eingebracht. Mithilfe dieser Daten konnten wir uns frei miteinander unterhalten. Der erste Tag war sehr ereignisreich, weil wir nach einer Pause am Abend auch den Film Das weiße Band von Michael Haneke gesehen haben. Die Deutschen waren sehr nett, weil sie uns Gebäck und Wein angeboten haben.
Am Dienstag haben wir uns, diesmal in den Räumlichkeiten der Universität, über den Film Die Klavierspielerin unterhalten. Unsere Gruppe analysierte den Film mit Hilfe dreier Medien. Wir arbeiteten mit Filmszenen, mit dem Drehbuch und mit der Romanvorlage von Elfriede Jelinek. Die Student_innen wurden immer mutiger, und wir konnten am zweiten Tag bereits ganz frei miteinander sprechen. Zum Schluss, unter der Führung der Göttinger Dozentin Janet Boatin, haben wir Das weiße Band diskutiert. Alle Student_innen analysierten je eine Figur aus dem Film und so konnten wir unsere Meinungen gut austauschen.
Den Abend haben wir gemeinsam in guter Laune verbracht. Marion Rutzendorfer hat die Deutschen und auch uns in die Jazz Kneipe eingeladen, wo wir im Rahmen der Literaturveranstaltung „Österreich liest“ tolle, interessante Lesungen hören konnten und die Möglichkeit hatten aus verschiedenen Texte spontan vorzulesen. Einige Göttinger Teilnehmer_innen lasen ebenfalls vor und Frau Rutzendorfer hat den Anwesenden leckeren Kuchen und Gebäck angeboten. Am Abend haben wir uns mit den Göttinger_innen gut angefreundet, und sie haben uns nach Deutschland eingeladen. Wir hoffen, dass im nächsten Jahr diese Veranstaltung in Göttingen organisiert werden kann und wir auch daran teilnehmen können.
Ich möchte mich im Namen der ungarischen Gruppe bei Herrn Attila Bombitz bedanken, dass er eine so angenehme Veranstaltung organisiert hat und wir die Möglichkeit hatten ihm dabei zu helfen. Das machte Lust aufs Lesen, aufs selber Denken und darauf, frei und ohne Hindernisse auf Deutsch zu sprechen.
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