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Zeitung << 1/2010 << Aus Szeged nach Deutschland


Aus Szeged nach Deutschland
Ein Portrait

Autorin: Andrea Lörinc

Die Entscheidung, als Student ein Semester oder länger in Deutschland zu verbringen, ist eine mutige und letztendlich doch immer eine gute Entscheidung. So das Ergebnis unserer Studenten aus Szeged, die alle sogar mehrmals Deutschland bereist und dort länger gelebt haben. Sie geht einher mit vielen Überlegungen und viel Organisation. Doch es lohnt sich! Ein Blick auf die folgende Deutschlandkarte verrät, welcher Germanistikstudent aus Szeged in welcher Stadt was getan hat.

Name: Anikó Mészáros
Alter: 23
Studienfach: Germanistik
Ihre Stadt: Regensburg

Ich war im Wintersemester 2009/2010 mit einem Erasmus-Stipendium an der Universität Regensburg.

Motivation?
Da ich schon mehrmals in Deutschland gewesen bin und Germanistik studiere, war es selbstverständlich, dass ich wenigstens ein Semester da verbringen möchte. Ich wollte natürlich meine Aussprache und meine Sprachkenntnisse verbessern. Mein Ziel war auch internationale Freundschaften zu schließen. Die Entscheidung fiel mir leicht.

Wieso Regensburg?
Es gab Alternativen, aber ich habe Regensburg gewählt, weil es auf den Bildern schön aussah und Verwandte wohnen in der Nähe.

Recherche?
Über die Studentenheime, Sehenswürdigkeiten in der Nähe, schöne Städte in der Nähe, Nahverkehr, Uni. Auch das Vorlesungsverzeichnis habe ich vom Internet heruntergeladen.

Universität?
Das Gebäude sieht von außen sehr gut aus. Alle Fakultäten sind auf dem Campus zu finden. Das hat mir sehr gut gefallen.

Studium?
Was ich erwartet habe, habe ich bekommen. Es werden viele interessante Lehrveranstaltungen angeboten. Die Dozenten waren auch sehr nett zu uns.

Studentenleben?
Die Stadt ist ähnlich wie Szeged. Es herrscht ein pulsierende Studentenleben. Es gibt viele Unterhaltungsmöglichkeiten, auch in den Wohnheimen.

Positives Regensburg?
Die Altstadt ist sehr schön, mit dem Dom und der Donau.

Menschen?
Ich habe eher Jugendliche getroffen, sowohl an der Uni als auch im Wohnheim. Alle haben uns, ERASMUS-Studenten gut behandelt und waren immer nett und hilfsbereit zu uns.

Highlight?
Ein Traum von mir war das Schloss Neuschwanstein zu sehen. Es war wirklich ein schöner Tag, als dieser Traum sich erfüllt hat. Große Erlebnisse waren für mich noch die internationalen Abende an der Uni Regensburg.

Reisen?
Berlin, Nürnberg, München, Prag, Füssen.



Name: Mónika Hevesi
Alter: 23
Studienfach: Germanistik, Kommunikation
Ihre Stadt: Göttingen

Ich war im Wintersemester 2009/2010 mit einem Erasmus-Stipendium an der Georg-August-Universität Göttingen.

Motivation?
Forschung, Internationalität, Abenteuer, Landeskunde. Mir fiel die Entscheidung leicht.

Wieso Göttingen?
Die Stadt ist schön und die Universität sehr traditionell und hervorragend. Gänseliesel: Göttingens Symbol, Mädchenstatue mit einem Korb und einer Gans in der Mitte eines Springbrunnens, zuckersüß und kitschig, aber wir lieben sie.

Recherche?
Studium, Unterkunft, Finanzielles, Reisemöglichkeiten, Sehenswürdigkeiten, Krankenversicherung. Eher über die Uni im Allgemeinen (nicht gerade das Studium) und über die Stadt selbst.

Universität?
Inspirierende Lehrveranstaltungen, tolle Cafés und Mensen am Campus, Hilfe jederzeit erhältlich, gute Infrastruktur (Bibliothek, Rechner, Internet) und viele Programme.

Studium?
Sehr gute Atmosphäre, hilfsbereite Dozenten, nette, aber „typisch deutsche“ Kommilitonen.

Studentenleben?
Göttingen ist für die Studenten. Egal, was du willst, Kneipen und Kultur, du findest alles.

Positives Göttingen?
Gänseliesel, Fachwerkhäuser, Theater, Kneipen, Partys. Die Stadt ist wunderschön!

Negatives Göttingen?
Das Wetter: es gibt viel Regen und Wind. Regenschirme leben nicht lang in Göttingen. Aber der viele Schnee war toll! Die Deutschen sind anscheinend schon daran gewöhnt: man hat vor meinem Wohnheim ein Iglu gebaut! Die verrückten Fahrradfahrer sind lebensgefährlich! Jetzt scheint es mir schon witzig, aber da war es echt unangenehm.

Menschen?
Die meisten waren nett. Die Deutschen brauchen vielleicht mehr Zeit, lockerer zu werden. Wir haben das Thema in der Englischstunde (Intercultural Communication) behandelt. Da hat man mir erklärt, dass sie die neuen, noch unbekannten Mitstudierenden/Mitbewohner nicht gerne ansprechen, weil sie sie angeblich nicht stören wollen. Man soll initiativ sein, wenn es um Beziehungen geht, aber wir sollen geduldig sein.

Dein Highlight?
Die regelmäßigen Treffen mit meinen (meist ungarischen) Freunden. Eiskrem essen bei Schneefall, danach Schneeengelchen machen mit einer Freundin. Ein Abend mit türkischen Austauschstudenten, wo ein Junge mir begeistert über die türkisch-ungarische (Sprach)Verwandtschaft erzählte.

Reisen?
Ich war in Berlin und in Amsterdam. Berlin ist bunt und spannend, gut organisiert, überraschend billig, und eher interessant als schön.



Name: Anna Lukács
Alter: 20
Studienfach: Germanistik, Anglistik
Ihre Stadt: Dresden

Ich besuche jedes Jahr für etwa drei bis vier Wochen meine Großeltern in Dresden.

Positives Dresden?
Die verzaubernde barocke Stimmung, das wunderschöne Elb­ufer. In Dresden kann man sich wirklich verlieren. Ich könnte tagelang im Zwinger die Engelchen anschauen, und immer etwas Neues an ihnen finden. Aber nicht nur romantische Seelen können sich hier ausleben! Im Kontrast zur Altstadt bietet die Neustadt ein buntes Bild von schrägen Häusern und Punks wie aus dem Bilderbuch.

Dein Highlight?
Das Panometer, wo man ein 360° Panoramabild Dresdens betrachten kann, wie es 1756 aussah. Es wird hell und dunkel, die Sonne geht auf, ein Sturm kommt, die Kirchenglocken läuten. Einfach fantastisch, das muss man gesehen haben!

Reisen?
Berlin: die Stadt in der man sich nie langweilen kann, und wenn doch, geht man ins Kulturkaufhaus. Bautzen: die vielen schönen bunten Häuser! Ich liebe es! Braunfels: eine romantische Stadt mit Burg und Fachwerksbauten mit roten Geranien im Fenster.



Name: Csilla Sztankó
Alter: 23
Studienfach: Germanistik
Ihre Stadt: Freiburg im Breisgau

Ich war vom September 2008 bis August 2009 als AuPair in Freiburg.

Motivation?
Ich wollte eine Pause machen und die Sprache lernen. Es war eine gute Möglichkeit, die Kultur, die Gewohnheiten kennen zu lernen. Ich habe bei der Familie gewohnt. Die Entscheidung fiel mir leicht, ich habe die Gastfamiliensuche privat organisiert.

Wieso Freiburg?
Ich bin fast in Hamburg gelandet. Ich habe die Wagners gewählt, weil sie sehr sympathisch waren. Sie haben mir den Vertrag geschickt und erst danach habe ich auf der Karte nachgeschaut, wo die Stadt ist.

Recherche?
Sehenswürdigkeiten in der Nähe, Sportmöglichkeiten, Sprachkurs.

Studentenleben?
Ich habe in Freiburg nicht studiert, trotzdem hatte ich Kontakt zu den Studenten. Es gibt sehr viele Programme für Studenten, die vom Studentenwerk angeboten werden: Wanderungen und Stadtführungen mit Studitours, internationale Abende in der Mensabar. Zum Glück konnte ich an diesen Programmen teilnehmen. Freiburg hat ein pulsierendes Studentenleben. Es gibt auch sehr viele Diskos, Cafés und Festivals: ZMF, Schlossbergfest, Weinfest.

Positives Freiburg?
Die Umgebung ist wunderschön. Was mir am besten gefallen hat, dass Freiburg eine entwickelte Stadt mit moderner Infrastruktur ist, sie liegt aber nah zur Natur. Und die Bächle, die in der Innenstadt kreuz und quer fließen, geben der Stadt eine besondere Stimmung.

Menschen?
Sie waren nett, aber ehrlich gesagt, konnte ich mit Deutschen außer meiner Gastfamilie keine engere Freundschaft schließen.

Dein Highlight?
Vielleicht die Reise nach Berlin. Ich finde diese Stadt faszinierend. Am besten hat mir die Freundlichkeit und die Direktheit der Menschen gefallen.

Reisen?
Stuttgart, München, Nürnberg, Berlin, Karlsruhe, Frankfurt am Main, Düsseldorf, Köln, Füssen, Breisach, Staufen. Ich war auch öfters in der Schweiz und in Frankreich, weil sie nicht weit entfernt waren.



Name: András Horváth
Alter: 22
Studienfach: Germanistik, Biologie
Seine Stadt: Dresden

Ich war im Sommersemester 2009 mit einem Stipendium der Herbert Quandt-Stiftung an der TU Dresden.

Motivation?
Ich wollte in Deutschland studieren und dabei auch meine Sprachkenntnisse verbessern. Die Entscheidung fiel mir leicht. Ich hatte keine Zweifel.

Wieso Dresden?
Ich kannte die Stadt von früher, und die Stiftung vermittelt Studenten sowieso nur nach Dresden.

Recherche?
Ich habe viel auf den Internetseiten der Uni recherchiert, z.B. Vorlesungsverzeichnis, Räume, Wohnheime. Die Stadt selbst war mir ja schon bekannt.

Universität?
Das Unterrichtsniveau ist hoch. Die meisten Einrichtungen sind modern, es wird gerade vieles neu gebaut. Die Wohnheime sind sehr schön, zentral gelegen und gut ausgestattet, die Mieten sind aber auch ziemlich hoch. Die günstigeren Wohnheime sind etwas heruntergekommen, sodass es sich eher lohnt, für ein renoviertes Wohnheim etwas mehr zu zahlen.

Studium?
Ich habe viel profitiert. Ich konnte Kurse belegen, die es an der Universität hier in Szeged nicht gibt.

Studentenleben?
Dresden ist eine richtige Universitätsstadt, in der Hinsicht ähnelt sie Szeged. Es gibt zahlreiche Veranstaltungen für Studenten, viele Studentenclubs und Partys. Außerdem findet man in dem Szenenviertel Dreden-Neustadt immer eine gemütliche Kneipe oder eine Fete in der Nacht. Auch kulturell gibt es viele Veranstaltungen in der Stadt. Filmabende und Konzerte am Elbufer machten meinen Aufenthalt unvergesslich.

Positives Dresden?
Viele historische Bauten, die neu aufgebaute Frauenkirche! Viele Grünflächen in der Stadt, sogar zwischen den Straßenbahnschienen wachsen Blumen. Es gibt unglaublich viele Straßenbahnlinien. Die Stimmung, die vielen Jugendlichen um die Uni herum, das pulsierende Kultur- und Nachtleben.

Negatives Dresden?
Ich habe fast ausschließlich positive Eindrücke. Ich habe kleine Läden an den Straßenecken vermisst, wie es sie hier in Szeged gibt. Außerdem haben die Geschäfte am Sonntag geschlossen.

Menschen?
Obwohl sich viele über die Ausländerfeindlichkeit der Ostdeutschen beklagen, habe ich keine negativen Eindrücke. Die Dresdener sind im Gegensatz zu den Berlinern vielleicht ein wenig konservativ. Die Studenten sind multikulturell und ich wurde als Ungar sehr gut aufgenommen.

Dein Highlight?
Eine Paddeltour im wunderschönen Spreewald. In Dresden selbst die Veranstaltung „Bunte Republik Neustadt“, bei der man ein ganzes Wochenende feiert.

Reisen?
Wir haben viele Ausflüge in die Umgebung gemacht, außerdem war ich mehrmals in Berlin.