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Zeitung << 1/2010 << Gläserne Engel
Gläserne Engel
Ingo Cesaro in Szeged
Autor: Sándor Török
Am 5. Mai 2010 fand am Institut für Germanistik der Universität Szeged eine Veranstaltung statt, die den deutschen Dichter und Kulturmanager Ingo Cesaro als Gast hatte. Die erfreuliche Ursache dieser Lesung war das Erscheinen eines zweisprachigen Lyrikbandes mit dem Titel Gläserne Engel mit den ungarischen Nachdichtungen von Géza Horváth, Leiter des Lehrstuhls für deutsche Literatur in Szeged.
Kunstprojekte aller Art, hunderte Publikationen und eine enorme Aktivität am Feld der Kultur überhaupt charakterisieren das bisherige Lebenswerk des Autors Cesaro aus Kronach. Wie Herr Horváth einführend erwähnte, nutzt und betreibt Ingo Cesaro als einziger im deutschsprachigen Raum eine mobile Handpresse, wie sie aus der Zeit Gutenbergs bekannt ist. Er führt seine Literatur-Werkstätten vor allem mit Schüler/innen, Jugendlichen, behinderten Kindern und Erwachsenen durch. Bei diesen Veranstaltungen entstehen dank der Handpresse selbst gemachte Bücher mit den Werken der Teilnehmenden. Dies ist aber nur die Spitze des Eisbergs. Projekte mit bildenden Künstler/innen, Musik und Lyrik, Ausstellungen aller Art, Veranstaltungen, Lesungen und verschiedene Mitgliedschaften werden mit dem Namen Cesaro verbunden. Seine starke Kulturförderung erscheint in seinem Heimatort Kronach intensiv, aber seine vielfältige Tätigkeit führt ihn neben Ungarn auch zum Beispiel nach Tschechien und natürlich auch durch ganz Deutschland. Seine literarische Arbeit besteht überwiegend auf dem Gebiet der Lyrik, mit Kurzgedichten in Haiku-Form. Themen wie Engel, Tschernobyl und die Politik im weiteren Sinne bestimmen seine Arbeit als Lyriker. Von Günter Grass wurde Cesaro folgenderweise apostrophiert: „einer der wenigen kreativen Verrückten, auf die wir angewiesen sind zwischen so vielen Normalbürgern.“
Auf einen Einblick in dieses Lebenswerk wurden die Interessenten an dem Tag eingeladen, an dem auch der genannte Band mit den zweimal sechs Gedichten vorgestellt wurde. Und diesmal hatten Dichter und Übersetzer die interessante Möglichkeit nebeneinander ihre jeweiligen Werke vorzutragen.
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