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Zeitung << 2/2009 << KUSTOS
KUSTOS
Kultur- und Studienorientierung für internationale Studierende an der HU Berlin
Autorin: Ilona Kiss
„Gewusst wie! Studieren in Deutschland“ – mit diesem Titel habe ich eine E-Mail eine Woche vor dem Beginn meines Auslandsstipendiums in Berlin im Wintersemester 2009 bekommen, in dem es um ein eintägiges Training für internationale Studierende an der Humboldt-Universität zu Berlin ging. Ich dachte, warum nicht und habe mich angemeldet.
Ich war schon seit einer Woche in Berlin, als dieser „Trainingstag“ gekommen ist. Der Empfang war ein bisschen komisch, weil alle Teilnehmer einen kleinen Zettel mit einer Aufgabe bekommen haben: „Begrüße die anderen auf die folgende Weise…“ Und da kamen interessante Begrüßungsarten: Berührung der Ellenbogen, Berührung des Knies, Kopf nicken, Küsschen geben, usw. Bei völlig unbekannten Menschen, die aus verschiedenen Ländern und Kulturen kommen, war diese ganze Situation ein bisschen unangenehm. Aber genau das war das Ziel der Trainingsleiter, diese kulturellen Unterschiede zu schildern.
Das eine Hauptthema des Trainings war, die deutsche Kultur kennen zu lernen, das andere, wie schwer es sein kann, sich in einem fremden Land und an einer so berühmten Uni wie die Humboldt-Universität zurechtzufinden. Die Trainingsleiter leisteten große Hilfe, weil sie sehr viele Fragen beantwortet haben: Wie erstellt man einen Stundenplan? Was unterscheidet ein Seminar von einer Übung? Wie kann ich die Online-Kataloge von Bibliotheken benutzen? Was für Möglichkeiten gibt es, wenn ich Sport oder Sprachkurse machen möchte? Wie sieht die Kommunikation mit deutschen Professoren und deutschen Kommilitonen aus? Was erwartet ein Professor, wenn ich eine Hausarbeit schreibe? Wie soll man ein Referat halten?
Während des Trainings haben wir kleine Gruppenarbeiten gemacht, wir sollten verschiedene Situationen vorspielen, über bestimmte Themen diskutieren. Der ganze Tag war sehr schnell vorbei. Am Ende bekamen wir auch ein kleines Heft, das eine Menge zusätzliche Informationen enthielt, wie z.B.: über den Internetzugang an der Universität, über die Sportveranstaltungen, über die Arbeitsmöglichkeiten. Für die Teilnahme an diesem Training musste man zwar zehn Euro zahlen, ich glaube aber, dass es sich sehr lohnte. Deshalb habe ich mich entschlossen, dass ich ein Gespräch mit der Projektkoordinatorin vom Kustos-Team, mit Tanja Sydorenko führe, um diejenigen informieren zu können, die zum Beispiel mit Erasmus nach Berlin fahren werden.
Tanja Sydorenko erzählte, dass KUSTOS ein Kooperationsprojekt der Abteilung Internationales der Humboldt-Universität zu Berlin mit dem Institut für Didaktik interkulturellen Handelns ist, das seit 2004 interkulturelle Trainings organisiert. 2007 erhielt KUSTOS den Preis des Auswärtigen Amtes für die exzellente Betreuung ausländischer Studierender an deutschen Universitäten. Es gibt Trainings für deutsche Studierende, ausländische Studierende, für Promovierende, studentische Hilfskräfte usw. Tanja erklärte auch, dass sie sehr oft positive Rückmeldungen bekommen, hauptsächlich von den Teilnehmern des Trainings „Gewusst wie! Studieren in Deutschland.“ Tanja ist seit 2009 die Projektkoordinatorin. Sie studiert Betriebswirtschaftslehre. Sie sagte, dass es manchmal schwierig ist, die zwei Sachen miteinander zu koordinieren, aber sie genießt ihre vielseitige Arbeit sehr. Zu ihren Aufgaben gehört es, die Trainings und die Weiterbildungen vorzubereiten, einen Raum zu reservieren, Teamsitzungen zu leiten, und die von KUSTOS herausgegebenen Handbücher zu aktualisieren. Tanja stammt aus der Ukraine, sie kennt also die Probleme, die ausländische Studierende bewältigen müssen. „Ich beschäftige mich gern mit Menschen, die Atmosphäre ist hier toll, die hier Beschäftigten sind sehr nett und hilfsbereit. Also, ich fühle mich hier sehr gut“, sagte sie.
Man sollte es nicht versäumen, an einem solchen „Kustos-Tag“ teilzunehmen, wenn man an der Humboldt-Uni in Berlin ein Semester lang studiert. Ich verdanke diesem Training auch deshalb viel, weil ich Menschen getroffen habe, mit denen ich Freundschaft geschlossen habe und mit denen ich heute auch den Kontakt habe.
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