Startseite | Impressum | Zeitung | Beiheft | Archiv nach Autoren | Archiv nach Rubriken








Zeitung << 2/2009 << Grimm-Zentrum und interkulturelle Kommunikation


Grimm-Zentrum und interkulturelle Kommunikation
Besuch an der Humboldt-Universität zu Berlin

Autoren: Ilona Kiss, Krisztián Mányó, Csilla Sztankó

Als Teilnehmer des Berliner Journalistenworkshops hatten wir im November 2009 die Aufgabe, einen eigenen Radiobeitrag zusammenzustellen. Das bunte Programmangebot der Woche stellte viele mögliche Themen zur Verfügung. Wir haben den Besuch an der Humboldt Universität zu Berlin und die Eröffnung des Jacob-und-Wilhelm-Grimm-Zentrums als Thema gewählt.

Eröffnung des Grimm-Zentrums an der HU Berlin
2009 ist für die Humboldt Universität bedeutend. Sie feiert ihr 200-jähriges Bestehen. Zu dieser Gelegenheit wurde das Jacob-und-Wilhelm-Grimm-Zentrum, die größte Freihandbibliothek Deutschlands eröffnet. Beim Festakt haben bedeutende Persönlichkeiten wie Klaus Wowereit, der regierende Bürgermeister Berlins, Christoph Marschies, der Präsident der Humboldt Universität, und Max Dudler, der Architekt des Gebäudes, Reden gehalten.
Christoph Marschies, begrüßte die Gäste, die Leser und scherzhaft auch die Bücher. Er betonte, dass die Zentralbibliothek ohne die Hilfe der vielen Freunde und der Stiftungen nicht gebaut worden wäre. Seiner Meinung nach ist eine gut ausgestattete Bibliothek für die Ausbildung von höchstem Wert. Der Bürgermeister erwähnte bei der Einweihung die Studentenproteste. Die Studenten protestierten nämlich gerade in dieser Woche für mehr Studienplätze, für geringere Studiengebühren, für Modulfreiheit, für die Senkung der Arbeitsbelastung und für die Abschaffung der Anwesenheitslisten bei Veranstaltungen.
Klaus Wowereit erklärte, dass die Regierung Berlins diesen Protest ernst nehme, und dass diese Bibliothek schon ein Beweis dafür sei, die Studien-, und Arbeitsbedingungen wirklich verbessern zu wollen. Nach der festlichen Rede wurde das rote Band durchgeschnitten und die Gäste konnten in der Bibliothek frei herumbummeln.
Der im Stadtzentrum liegende Gebäudekoloss wurde nach dem Entwurf des Architekten Max Dudler fertig gestellt. Wie großartig dieses Bauwerk und das Konzept so einer Zentralbibliothek ist, zeigen die folgenden Zahlen: Auf einer 20.296 m2 großen Nutzfläche wurden 12 Zweig- und Teilbibliotheken integriert. Hier befinden sich zirka 2,5 Millionen Bücher und genauso viele Zeitschriften. Das Gebäude bietet 1250 Leseplätze und 500 Computerarbeitsplätze an.
Am Eröffnungstag konnten alle das Grimm-Zentrum frei betreten. Jeder hatte die Möglichkeit seine oder ihre Meinung bezüglich der neueröffneten Bibliothek zu äußern. Diese Feedbacks konnte man an das im Foyer stehende Schwarze Brett hängen.

Masterstudiengang Deutsch als Fremdsprache
Die Humboldt Universität zu Berlin bietet unter anderem ein sehr interessantes Studium an, das Deutsch als Fremdsprache. Barbara Gügold, Dozentin der Humboldt Universität zu Berlin hat diese Studienmöglichkeit den Teilnehmern des Journalistenworkshops, den interessierten Germanistikstudierenden vorgestellt.
„Kultur ist Teil der menschlichen Gesellschaft. Kultur beeinflusst die Mitglieder der Gesellschaft und unsere Sicht von uns und anderen. Kultur beeinflusst unser Verhalten und unseren Umgang mit Mitgliedern des eigenen und anderen Kulturkreises. Kultur stellt ein Wert- und Orientierungsmuster für unser Denken, Fühlen und Handeln dar. Unsere kulturelle Prägung ist hauptsächlich unbewusst und wird von uns als allgemeingültig gesehen. Kultur und kulturelle Prägung sind einem ständigen Wandel unterworfen“, sagte Frau Gügold.
Berlin ist schön, bunt und multikulturell. Das kann jeder feststellen, der einmal die deutsche Metropole besucht hat. In der deutschen Hauptstadt sind zahlreiche Nationalitäten vertreten, die das kulturelle und wirtschaftliche Leben Berlins bereichern. Andererseits kann aber so eine große kulturelle Vielfalt auch unerwartete und unangenehme Situationen auslösen. Unterschiedliche Handlungs-, Ausdrucks- und Darstellungsweisen wie Gestik, Mimik, Lautstärke und Grad der Direktheit können zu Missverständnissen führen. Um solche Problemfälle lösen zu können, ist das Deutsch als Fremdsprache an der HU Berlin eine gute Wahl, weil dieser internationale Charakter einen wichtigen Bestandteil des Programms bildet. Darüberhinaus ist dieses Studium recht praxisorientiert. Die Studierenden haben die Möglichkeit im Laufe der Semester im Sprachzentrum der Humboldt Universität zu unterrichten und für ein Semester an einer der Partneruniversitäten der HU im Ausland zu studieren. Beides sind bedeutende Bausteine dieses Studiums. Es lohnt sich also, nicht nur als Tourist nach Berlin zu fahren, sondern auch als Student an einer Universität dieser multikulturellen Stadt zu studieren.