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Zeitung << 2/2009 << Abenteuer-Studium mit Redensarten


Abenteuer-Studium mit Redensarten
Berlin, Ostbahnhof

Autor: Krisztián Mányó

Als ich begonnen habe zu studieren, setzte ich mir die Flausen in den Kopf, einmal nach Berlin zu fahren und an der Humboldt Universität zu studieren. Ich habe mich im Jahr 2008 für das Erasmus-Stipendium beworben und strahlte wie ein Primelpott, als es sich herausstellte, dass ich einer der Glücklichen sein würde, der in die deutsche Hauptstadt fahren durfte.

Der 29. März 2009 war der Tag, an dem ich meine Reise begann. Ich habe Trübsal geblasen, weil ich meine Familie und meine Freunde verlassen musste, aber sie haben mir als Trost gesagt, dass ich den Kopf oben behalten soll, weil die Zeit in Berlin wunderschön wird und ich bin sowieso nicht auf den Kopf gefallen, so werde ich schnell Freunde finden. Trotzdem habe ich in den ersten Tagen ein Gesicht wie drei Tage Regenwetter gemacht. Ich habe ein Zimmer neben dem Ostbahnhof in einem Studentenheim bekommen. Nachdem ich meine Nachbarn kennen gelernt hatte, freute ich mich darüber, dass wir nicht wie Katz und Hund leben mussten. Mein spanischer Nachbar organisierte oft Partys und war immer sehr laut, und ich habe mir die Nächte um die Ohren geschlagen. Nach einer solchen Nacht habe ich kein Blatt vor den Mund genommen und habe ihm ein paar Takte dazu gesagt. Nach unserem Gespräch hat er sich zurückgehalten und wurde ein bisschen leiser.
Zwei Wochen nach meiner Ankunft fing die Uni an. Nach dem ersten Stilistik-Kurs rauchte mir der Kopf, und ich war fix und fertig. Aber ich dachte, dass ich Köpfchen habe, so dass der Kurs nicht so schwierig werden würde, wie es auf den ersten Blick schien. Ich wurde nicht bekannt wie ein bunter Hund, aber während meines Aufenthaltes habe ich langsam Freunde gefunden. Ich habe eine Kroatin, viele Spanier und Russinnen kennen gelernt. Ich war mit ihnen immer unterwegs, so haben wir die ganze Stadt entdeckt. Die Vielfältigkeit wurde auch durch die verschiedenen Nationen zum Ausdruck gebracht. Diese Multikulturalität Berlins hat mich fasziniert. Unter einem Dach konnte man verschiedene Leute aus verschiedenen Ländern kennen lernen.
Ich habe nach dem zweiten Monat begonnen einen Job zu suchen, weil das Stipendium schnell ausgegangen ist und ich nicht auf den Hund kommen wollte. Ich habe als Kellner gearbeitet und das hat mir viel Spaß gemacht. Leider hatte ich an der Uni zuerst keinen großen Erfolg, weil ich bei der ersten Klausur mit Pauken und Trompeten durchgefallen bin. Ich habe keine drei Kreuze gemacht, sondern die Entscheidung getroffen, bei diesem Kurs bessere Noten zu kriegen.
Neben dem Lernen hatte ich viel Freizeit, um mich auszuruhen und mich zu amüsieren. Die Partys in Berlin waren echt hammer, wir haben immer die Sau rausgelassen.
Ich habe nach den ersten Tagen in Berlin gefühlt, dass ich Trübsal blasen würde, wenn ich meine Zelte abbrechen würde, so sehr würde ich die Stadt vermissen. Aber ich weiß, dass ich noch einen Koffer in Berlin habe, also muss ich wieder hin.
Ich freue mich darüber, dass ich ein Semester in Berlin verbringen konnte, weil ich während meines Aufenthaltes viele Erfahrungen sammeln konnte. Ich als Germanistik-Student empfehle allen nach Deutschland zu fahren und dort eine längere Zeit zu verbringen.