|
Zeitung << 2/2009 << Tag der Szegeder Universität 2009
Tag der Szegeder Universität 2009
Doctor Honoris Causa Ehrentitelverleihung an Prof. Heinz Vater
Autor: Sándor Török
Am Feiertag unserer Universität, am 11. November 2009, fand auch in diesem Jahr die feierliche Senatsitzung der Szegeder Universität statt. Im Attila József Studium- und Informationszentrum (TIK) wurde das feierliche Ereignis veranstaltet, mit der kurzen Teilnahme des Staatspräsidenten László Sólyom und mit der Verleihung mehrerer Preise und Ehrentitel als Anerkennung an zwei junge Doktoren, an Künstler und an wissenschaftliche Partner unserer Universität.
Der Tag der Universität lässt sich auf das Jahr 1872 zurückführen, als der Vorgänger der heute vereinigten Universitas Szeged noch in Klausenburg (heute in Rumänien) seine Türen am 11. November 1872 geöffnet hatte. So wird seit mehren Jahren dieses Datum als ein Tag aufgefasst, der für die Feier des Entstehens und für die Kontinuität der Uni am besten geeignet ist. Neben den eigenen Verdiensten und neben der Artikulierung der Ziele unserer Universität, um fortwährend wertvolle Geistesprodukte mit Hilfe des professionellen Lehrpersonals herzustellen, kann diese Veranstaltung auch dazu dienen, talentierte Studierende, Künstler und ausländische Mitarbeiter, Partner der Universität aus Anerkennung und aus Dank auszuzeichnen.
Nach seiner Eröffnungsrede hat der ungarische Staatspräsident László Sólyom die junge Doktorin Ágnes Dörnyei (Chemikerin) und den jungen Doktoren László Sztriha (Neurologe) gebeten, den goldenen Ring mit dem Wappen des ungarischen Staates, zusammen mit der Auszeichnung Promotio sub auspiciis praesidentis Rei Publicae entgegenzunehmen, aus Anerkennung für ihre bisherige wissenschaftliche Arbeit und auch wegen der ausgezeichneten Studiumsergebnisse der jungen Forscherin und des jungen Forschers.
An dieser Senatsitzung hat die Universität zum ersten Mal eine Persönlichkeit aus der Vortragskünstlerwelt mit dem Ehrendoktortitel unserer Universität ausgezeichnet. So konnte Éva Marton, weltbekannte Opernsängerin und Professorin an der Budapester Ferenc Liszt Musikakademie, einen Doctor Honoris Causa entgegennehmen. Neben Frau Marton haben mehrere ausländische Akademiker diesen Ehrentitel erhalten: David W. Busija (Wake Forest Medizinische Universität), Francois Peeters (Uni Antwerpen), Joachim Ulrich (Martin Luther Universität) und der im Kreise der Linguisten der Uni Szeged bekannte und auch im GeMa bereits mehrmals behandelte deutsche Sprachwissenschaftler Heinz Vater (Universität Köln).
Der Senator Honoris Causa wurde an Antal Cornel, Bara Vasile (Großwardein, Rumänien), Sol Silverman (Kalifornien) und Heiner Weber (Tübingen) verliehen. Der Pro Universitate Preis wurde an Attila Dobozy (Medizinische Fakultät), Gábor Galambos (Pädagogische Fakultät) und István Gyémánt (Naturwissenschaftliche Fakultät der Universität Szeged) verliehen, wobei auch die Universitätspresse und dessen Repräsentanten eine Anerkennung erhalten haben.
Nachdem die sechs verschiedenen Titel an die 16 Persönlichkeiten wegen ihrer Unterstützung und professionellen Mitarbeit oder wegen anderer Verdienste vergeben wurden, endete das Programm für viele noch nicht. Insbesondere für diejenigen nicht, die an dem kurzen, aber sehr einfallsreich zusammengestellten Vortrag des eben ausgezeichneten Doctor Honoris Causa Heinz Vater interessiert waren.
Vortrag von Heinz Vater: Anglizismen im Deutschen
An der Philosophischen Fakultät sammelten sich die Studenten, Studentinnen, Dozenten und Dozentinnen, die nicht nur vom Institut für Germanistik kamen, um Herrn Vaters Vortrag über die Integration von Anglizismen im Deutschen auf keinem Fall zu verpassen.
Substantive wie ein Event, ein Deal, oder ein Sundowner, der getrunken wird, sind Anglizismen, die von den Sprachbenutzern selbst ins Deutsche integriert wurden. Was für einen Genus diese Anglizismen im Deutschen bekommen oder wie diese Substantive durch Analogie in einem deutschen Kontext gebraucht werden, hat Heinz Vater mit humorvollen Beispielen unterlegt. Adjektive wie crazy oder funny sind englische Ausdrücke, die im Deutschen nicht nur in der gesprochenen Sprache, sondern auch schriftlich im Internet benutzt werden. Doch erreichte der Vortrag bei den Verben seinen Höhepunkt, als Beispiele behandelt wurden wie: „Maria Carey coacht“, bloggt oder boomt. Die Einsetzung der Anglizismen, die aus der Computertechnik stammen, ergeben im Deutschen auch oft problematische Verben wie „downgeloaded“.
Die oft widerspruchvollen Übernahmen englischer Substantive, Adjektive und Verben wurden nicht im Rahmen einer sprachpuristischen Auffassung behandelt. Die Integration dieser Ausdrücke ist ein mehr oder weniger natürlicher Vorgang, ausgesprochen in der modernen, medienorientierten Welt. Dort, wo früher auch viel vom Französischen übernommen wurde, ist die Untersuchung des Gebrauchs der analogen Bildung der Anglizismen angebracht.
Der Tag der Universität, der ein langer, aber erfolgreicher und mit Anerkennungen gefüllter Tag war, endete für die Teilnehmer des Vortrags, also für die Studenten, Studentinnen, Dozenten und Dozentinnen des Instituts für Germanistik und der anderen Gäste in einem feierlich angelegten Empfang mit einem Glas Sekt. Hier konnten weitere freundliche und fachliche Unterhaltungen in einer netten Umgebung ihre Fortsetzung erleben.
|
|