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Zeitung << 2/2009 << Junge Dichter und literarische Übersetzer Europas
Junge Dichter und literarische Übersetzer Europas
Übersetzungswettbewerb für Schüler in Kecskemét
Autor: Sándor Török
Der Wettbewerb „Der junge Dichter Europas” wurde 2009 zum dritten Mal für Deutsch und Englisch lernende Schüler der Grund- und Mittelschulen veranstaltet. Unterstützt und organisiert wurde die Veranstaltung von dem Europe Direct Informationszentrum der József-Katona-Bibliothek in Kecskemét, dem British Council Budapest und dem Institut für Germanistik der Universität Szeged.
Die Bewerber des deutsch-ungarischen Gedichtübersetzungswettbewerbs konnten von vier Gedichten wählen und hatten auch die Möglichkeit, ihren Sinn für Sprache und Literatur mit der Übersetzung von allen vier Werken auf die Probe zu stellen. Die ausgewählten Gedichte waren: „Der Welt Herr“ von Achim von Arnim, Christian Morgenstern: „Möwenlied“, Kurt Schwitters: „Kleines Gedicht für große Stotterer“ und Wolfgang Borcherts „Muscheln, Muscheln“.
Die Gedichtübertragungen der Schüler, die aus den verschiedensten Regionen des Landes angereist waren, wurden vom Institutsleiter Géza Horváth sowie Attila Bombitz, dem Dozenten des Lehrstuhls für Österreichische Literatur und Kultur, und der Dichterin Mónika Mesterházi (seitens des British Councils) bewertet. Am 25. November 2009 wurden die Ergebnisse im feierlichen Rahmen in der József-Katona-Bibliothek in Kecskemét veröffentlicht.
Dieser Wettbewerb, der zuerst im Jahre 2007 veranstaltet wurde, hatte damals die einmalige Zielsetzung des Europe Direct Informationszentrums, ein europäisches Bewusstsein bei den ungarischen Schülern herauszubilden und die deutsche Kultur nach Ungarn zu vermitteln (vgl. „Der junge Dichter Europas“, GeMa 1/2007; „Junge Dichterinnen Europas“, GeMa 1/2008). Seitdem kann diese Veranstaltung über eine Vielzahl der Bewerber und über eine Fortsetzung dieser Idee hinaus, genauso wie 2008 und heute, eine Art Tradition aufweisen.
Kurt Schwitters: Kleines Gedicht für große Stotterer
Ein Fischge, Fisch, ein Fefefefefischgerippe
Lag auf der auf, lag auf der Klippe.
Wie kam es, kam, wie kam, wie kam es
Dahin, dahin, dahin?
Das Meer hat Meer, das Meer, das hat es
Dahin, dahin, dahingespület,
Da llllliegt es, liegt, da llllliegt, llliegt es
Sehr gut, sogar sehr gut!
Da kam ein Fisch, ein Fefefefefisch, ein Fefefefefefe-Fefefefefefe-
(schriller Pfiff) feFe feFe feFe feFefischer,
Der frischte, fischte frische Fische.
Der nahm es, nahm, der nahm, der nahm es
Hinweg, der nahm es weg.
Nun llllliegt die, liegt, nun llliegt die Klippe
Ganz o o o ohne Fischge Fischgerippe
Im weiten, weit, im We Weltenmeere
So nackt, so fufu furchtbar nackt.
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Kurt Schwitters: Kis vers nagy dadogóknak
Egy halcso, hal, egy hahahahahalcsontváz
Volt fenn a fenn, volt fenn a sziklán.
Hogy került az, került, hogy került, hogy került az
Oda, oda, oda?
A tenger, tenger, a tenger, az
Oda, oda, odasodorta,
Ott fffffekszik az, fekszik, ott fffffekszik, fffekszik az
Nagyon jól, méghozzá nagyon jól!
Aztán jött egy hal, egy hahahahahal, egy
Hahahahahaha-hahahahahaha-
(éles fütty) haha haha haha
Hahahalász,
Ő ha, halászott friss halakat
Ő vette azt, vette, ő vette, ő vette azt
Onnan el, ő vette el onnan.
Most áááááll az, áll, most áááll a szikla
Teljesen halcs halcsontváz n n n nélkül
A messzeségben, a v világtengerben
Oly csupaszul, oly rere rettentően csupaszul.
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Wolfgang Borchert: Muscheln, Muscheln
Muscheln, Muscheln, blank und bunt,
findet man als Kind.
Muscheln, Muscheln, schlank und rund,
darin rauscht der Wind.
Darin singt das große Meer –
in Museen sieht man sie glimmern,
auch in alten Hafenkneipen
und in Kinderzimmern.
Muscheln, Muscheln, rund und schlank,
horch, was singt der Wind:
Muscheln, Muscheln, bunt und blank,
fand man einst als Kind!
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Wolfgang Borchert: Kagylók, kagylók
Kagylók, kagylók, szín és fény,
megtaláltam gyermekként.
Kagylók, kagylók, karcsún szép,
Bennetek zenél a szél.
Tenger dalát visszhangozza-
csillogjon bár múzeumban,
kikötői matrózbárban vagy
gyerekek szobájában.
Kagylók, kagylók, karcsún szép,
hallgasd, mit dalol a szél:
Kagylók, kagylók, szín és fény,
találtattok gyermekként.
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Achim von Arnim: Der Welt Herr
Morgenstund hat Gold im Munde,
Denn da kommt die Börsenzeit
Und mit ihr die süße Kunde,
Die des Kaufmanns Herz erfreut:
Was er abends spekulieret,
Hat den Kurs heut regulieret.
Eilend zeihen die Kuriere
Mit dem kleinen Kursbericht
Dass er diese Welt regiere,
Von anderen weiß ich‘s nicht:
Zitternd sehn ihn Potentaten,
Und es bricht das Herz der Staaten
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Achim von Arnim: A világ ura
Ki korán kel, aranyat lel,
Mivel a tőzsde ideje jövel
És vele a jó hír,
Mi az üzletember szíve vágya:
Amit esténként kifundál
Ma az az árfolyam iránya.
Futárok jönnek sietve
A kis árfolyamjelentéssel
Hogy e világ ura ő,
Másokról nem tudok:
Reszketve nézik a hatalmasságok
És összetört szívvel az államok.
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Christian Morgenstern: Möwenlied
Die Möwen sehen alle aus,
als ob sie Emma hießen.
Sie tragen einen weißen Flaus
und sind mit Schrot zu schießen.
Ich schieße keine Möwe tot,
ich laß sie lieber leben –
und füttre sie mit Roggenbrot
und rötlichen Zibeben.
O Mensch, du wirst nie nebenbei
der Möwe Flug erreichen.
Wofern du Emma heißest, sei
zufrieden, ihr zu gleichen.
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Christian Morgenstern: Sirálydal
Mintha Emma lenne nevük,
Olyanok a sirályok.
Fehérlik rajtuk mellényük,
Söréttel lőnek rájok.
Én sirályt nem lövök agyon,
hagyom, éljen békében.
Inkább rozskenyeret adok,
És mazsolát melléje.
Ó, ember, nem érsz fel mellé,
Sirály módra nem szállhatsz.
Ha Emmának hívnak, elég,
Rájuk csak így hasonlíthatsz.
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