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Zeitung << 1/2009 << Studienreise nach Deutschland


Studienreise nach Deutschland
Heidelberg, Mannheim, Köln und Göttingen

Autorin: Anikó Mészáros

20 Minuten. So lange schaue ich auf den Informationsbildschirm am Westbahnhof in Budapest. Plötzlich erscheint die erwartete Information: Gleis 5. Da treffe ich die anderen. Nachdem die Gruppe ihre Plätze eingenommen hat und die Anfangsschwierigkeiten (viele Koffer, wenig Platz) gelöst sind, beginnt unsere zehntägige Reise (8.3.-18.3.2009) nach Deutschland.

Die Zeit verging zunächst ganz schnell und gemütlich mit Storys, Musik und Film gewürzt, bis die erste schlechte Nachricht bekannt gegeben wurde. Kurz vor Wien gab es einen Unfall und deswegen konnten wir drei Stunden lang nicht weiterfahren. Während wir warteten, konnten wir bis zur zweiten schlechten Nachricht schlafen. Am frühen Morgen, etwa um 5 Uhr, mussten wir unsere Schlafplätze wegen schadhafter Bremsen des Waggons verlassen. Statt um 9 Uhr kamen wir etwa um 12:30 in Mannheim an, von wo wir noch nach Heidelberg zu unserer Unterkunft fuhren.

Heidelberg-Mannheim, die Hauptstadt der deutschen Sprache
Nach dem kurzen Spaziergang in der Innenstadt besuchten wir die Unibibliothek, wo wir als richtige Germanistikstudenten sofort anfingen, nach Büchern zu suchen. Schnell kopieren, dann zurück in die Jugendherberge, um gemeinsam zu Abend zu essen. Nach dem Essen wollten einige von uns noch nicht ins Bett, so besuchten wir noch eine Bar, um etwas zu trinken.
Am Dienstag und Mittwoch fuhren wir nach Mannheim, um an der IDS-Tagung teilzunehmen, was eigentlich unser Ziel war. Am ersten Tag der Konferenz fand auch eine Begrüßungsparty statt, wo wir unter anderem berühmte Professoren bei Brezeln, Bier oder Wein kennen lernen konnten. Der Abend endete in einer Karaoke-Bar, wo unsere Laune trotz der wenigen Zeit sehr gut war.
Am Donnerstagvormittag hatten wir noch ein bisschen Zeit, das Schloss in Heidelberg und unter anderem das Apothekenmuseum und das große Fass zu besichtigen. Am Nachmittag ging es weiter nach Köln.

Köln, die Domstadt
Nach etwa dreistündiger Bahnfahrt waren wir in Köln. Es gefiel mir besonders gut, dass sich sofort der wunderschöne Anblick des Doms vor uns auftat, als wir aus dem Bahnhof heraustraten.
Am Freitag waren wir an der Universität zu Köln. Dort unterhielten wir uns mit Vertretern des Akademischen Auslandsamtes und der Zentralen Studienberatung über die Studienmöglichkeiten an der Uni Köln. Anschließend gab uns Herr Ingo Breuer vom Institut für deutsche Sprache und Literatur I Einblicke in die Germanistik in Köln, und auch das Zentrum Sprachenvielfalt und Mehrsprachigkeit stellte sich vor. Im Rahmen unseres Besuchs vereinbarte unser Erasmus-Koordinator Tamás Kispál auch einen neuen ERASMUS-Vertrag mit der Universität Köln. So können die Germanistikstudierenden der Universität Szeged ab September 2009 nicht nur in Berlin, Göttingen oder Regensburg, sondern auch in Köln mit ERASMUS studieren.
Nach dem Programm an der Uni wurden wir von Alma Dreyer in der Stadt (Dom, Rathaus, Gürzenich, Kölner Philharmonie, Rheinufer) herumgeführt. Am Samstag und am Sonntagvormittag durchstreiften wir alleine die ganze Stadt. Ein besonderes Erlebnis war für mich das Schokoladenmuseum, wo der ganze Prozess der Herstellung von Schokolade dargestellt wurde. Neben den Sehenswürdigkeiten blieb noch Zeit, in der Schildergasse herumzuspazieren und Souvenirs zu kaufen.

Göttingen
Die Fahrt nach Göttingen dauerte fast sechs Stunden. Nachdem wir die Unterkunft fanden und die Zimmer bezogen, gingen wir in ein italienisches Restaurant zum Abendessen. Der Montag begann mit einer kurzen Stadtführung unter Leitung von Orsolya Rauzs. Es lohnt sich sehr, zum Beispiel die Universität, das Rathaus, die Jacobi Kirche, das Gänseliesel (eine Frauenfigur vor dem alten Rathaus, die von allen Promovenden geküsst wird) und den Göttinger Karzer anzuschauen. Der Karzer besteht aus drei Räumen, wo die Studenten eingesperrt wurden, wenn sie nicht fleißig genug waren oder negativ aufgefallen waren.
Am Nachmittag gab es ein freies Programm, was wir mehr oder weniger mit dem Einkaufen der verschiedenen Schokoladensorten verbrachten. Am nächsten Tag konnten wir die Universität ein bisschen genauer ansehen. Dank Herrn Professor Dieter Stellmacher hatten wir Einblick in die verschiedenen Phasen der Arbeit am Niedersächsischen Wörterbuch.

Auch die Heimfahrt war sehr abenteuerlich: Mit fünf Minuten Verspätung fuhren wir ab und mussten dann statt zweimal viermal umsteigen, weil die Züge kaputt waren. In Regensburg mussten wir anderthalb Stunden warten, um weiterfahren zu können.
Trotz der beschwerlichen Hin- und Rückfahrt kann ich allen empfehlen, auch an Programmen außerhalb der Uni teilzunehmen, da man auf diese Weise neue Freunde finden und auch die DozentInnen ein bisschen näher kennen lernen kann.
Im Namen der TeilnehmerInnen möchte ich dem DAAD und dem Lehrstuhl für Germanistische Linguistik in Szeged danken, dass sie unsere Studienreise finanziell unterstützt haben.