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Zeitung << 1/2009 << Das Schloss Heidelberg
Das Schloss Heidelberg
Eine der berühmtesten Ruinen Deutschlands
Autorin: Anikó Mészáros
Wenn ich ins Ausland fahre, nutze ich alle Möglichkeiten, Sehenswertes anzuschauen. Als wir im März 2009 in Rahmen einer Studienreise nach Deutschland fuhren, versuchte ich, unsere Zeit möglichst aktiv zu nutzen.
Unser erstes Reiseziel war Heidelberg. Obwohl die Tagung in Mannheim stattfand, war unsere Unterkunft wegen der schönen Lage der Stadt in Heidelberg. Obwohl wir wegen der Konferenz täglich nach Mannheim fahren mussten, lohnte es sich sehr, da Heidelberg eine wunderschöne Stadt ist mit schöner Umgebung.
Worauf ich besonders neugierig war, war das Schloss Heidelberg. Ehrlich gesagt hatte ich gemischte Gefühle, weil mein favorisiertes Schloss in Wien bzw. in Schönbrunn ist. Aber ich nahm mir vor, alles zu besichtigen, was möglich ist. Und jemand hatte mir gesagt, dass man diese zwei Schlösser nicht vergleichen dürfe. Sie ähneln sich nicht im Stil. Das Schloss Heidelberg gehört zu den bedeutendsten Bauwerken der Renaissance, dagegen wurde das Schloss Schönbrunn, eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten in Österreich, im barocken Stil gebaut.
Der Hinweg war kein leichter abendlicher Spaziergang, es war eher wie Bergsteigen. Aber es lohnte sich sehr, da wir eine wunderschöne Aussicht auf die Stadt hatten.
Das Schloss ist eigentlich eine der berühmtesten Ruinen Deutschlands, aber es wurde nur teilweise restauriert. So kann man die Folgen der Zerstörung durch die Soldaten Ludwigs XIV. von 1689 und 1693 gut erkennen. Außer der Aussicht und dem Schloss gefiel mir auch das Apothekenmuseum, wo auch vier Apothekeneinrichtungen, so genannte „Offiznen“ aus dem 18. und 19. Jahrhundert zu besichtigen sind. In einem der vielen Räume kann man zum Beispiel die verschiedenen historischen Versionen der Aspirin-Verpackungen sehen.
Ein anderes großes Erlebnis war „das große Fass“. Bevor ich es sah, konnte ich mir gar nicht vorstellen, warum ein Fass interessant sein kann. Aber es ist wirklich riesengroß, mit seinem Fassungsvermögen von rund 127.000 Litern. Und wenn man bedenkt, wie viel Wein in das Fass hineinpasst, wird man auch nur vom Gedanken daran blau sein wie ein Veilchen. Gegenüber dem Fass befindet sich eine kleine Figur, die Statue des Fasswächters namens Perkeo. Er ist ein Symbol des Weingenießers. Natürlich sind das Apothekenmuseum und das große Fass nicht die einzigen Sehenswürdigkeiten im Schloss. Wenn man mehr Zeit hat, lohnt es sich, an einer Schlossführung teilzunehmen, um zum Beispiel die Kasematten, das Elisabethentor oder das Vogelhaus näher zu betrachten.
Leider konnten wir im Schlosshof nicht so langen spazieren gehen, da das Wetter es uns nicht erlaubte. Das war unser letzter Tag in Heidelberg. Obwohl das Schloss Heidelberg nicht den Titel „mein favorisiertes Schloss“ übernommen hat, gefiel mir es sehr und es ist irgendwohin zwischen dem ersten und dem zweiten Platz auf meiner Liste.
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