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Zeitung << 2/2008 << Deutsche Frauen – deutsche Männer
Deutsche Frauen – deutsche Männer
Frau-Deutsch, Deutsch-Frau / Mann-Deutsch, Deutsch-Mann
Autorin: Viktória Kóger
Zu viele Bücher gab es früher und es erscheinen immer wieder neue, die sich mit dem Thema der ’Geheimsprache’ der Frauen und der Männer beschäftigen. Zu klischeevoll, zu konventionell, zu langweilig, würde man am liebsten sagen. Was bei diesen Büchlein sofort ins Auge fällt, ist natürlich neben der schönen gelb-blau Kombination des Langenscheidt-Verlages die Dicke der Bücher. Sie sind schön dünn, und wenn man kurz einen Blick auf die Innenseite wirft, schätzt man auch sofort den Geschwindigkeitsgrad des Lesens. Es gibt kein Tempolimit. In leicht einer Stunde schaffen wir es. Das Format der Bücher ist auch praktisch, auch in einer winzig kleinen Tasche hat man genug Platz, sie überall mitzunehmen. Auch beim Friseur hat man genug Zeit, alles auf einmal zu fressen. Gucken wir mal in diese mysteriöse Welt der Tussis und der Männchen rein.
Laut Mario Barth, dem deutschen TV-Comedian, hatte alles mit dem Wort „FÜHNÜHNÜHNÜHNÜHHHÜÜÜ!!!” begonnen. Er hat sich dann entschieden, das Buch „Frau-Deutsch, Deutsch-Frau” zu schreiben. Er tat es, sonst wären seine Männerkollegen ohne Wörterbuch geblieben, was zur Dekodierung der „Subtexte” der Frauen geeignet ist. Ein netter Versuch, mindestens wir Frauen können uns zum Tode lachen.
Kann sich jemand vorstellen, das obige Zitat mitten in einer Küche zwischen unzähligen Joghurtbechern zu hören? Der Mann ist total von der Situ verzweifelt, die Frau leidet unter Asthmabeschwerden, was mit der Zeit nach fünf Minuten in leichte Hektik wechselt und sich mit einer Agonie beendet? Der Auslöser der kleiner Theatralität ist bloß eine Frage von Mann an Frau, nämlich „Warum hebst Du tonnenweise meine Fruchtzwerge auf?” Die Antwort der Frau, das sogenannte „FÜHNÜHNÜHNÜHNÜHHHÜÜÜ!!!” braucht ein Super-Hightech-Dekodierungsgerät, und selbstverständlich kann man leicht raten, dass hier das Gehirn und dessen „primitive” Funktionen bei den Männern gemeint sind. Dieses ‚Speichergerät’ mit Infos einzufüllen und richtig zu programmieren, dazu dient der Sprachschatz von Mario Barth.
Es gibt 14 Kapitel, die sehr typisch für Frauen sind, natürlich aus Männerperspektive. Eifersucht, Streit, Sex, Shoppen werden in komischen Szenen eingepackt, dialogisiert, in einigen Stellen mit Comics und Sprechblasen unterstützt und abschnittsweise immer mit Vokabeln am Ende. Ich konnte mich aber beim Lesen nicht entscheiden, ob Mario Barth und seine Männerkollegen eher Selbstkritik üben oder ob die Männchen wirklich vom Herzen solche kleinen, farbigen, schön bemalten Büchleine, die man eher in den Händen eines Fünfjährigen sehen würde, mögen. Ein Applaus an Herrn Barth!
Was die Damen Susanne Fröhlich und Constanze Kleis behaupten möchten, wird mit Statistik und Prozentzahlen in ihrem Buch „Mann-Deutsch, Deutsch-Mann“ unterstützt. Es ist ein korrekter Versuch, das Unverständliche zu erklären und die richtige Logik zu suchen, auf welche Art und Weise Männersprache funktionieren könnte.
Hat jemand gewusst, dass wenn ein Mann den Computer seiner Freundin konfiguriert, er in sie verliebt ist? Hat jemand gewusst, dass Männer bei der alltäglichen Kommunikation 12000 Wörter anwenden? Die Frauen dagegen doppelt so viel, 23000.
‚Männerverstehen leicht gemacht’ ist der Untertitel des Buches der beiden Männerexperten. Die Initiative ist gleich wie es bei Mario Barth, nämlich das andere Geschlecht besser zu verstehen. Das Buch besteht aus 15 Kapiteln. Hier fehlen aber die Comics. Es gibt stattdessen Bilder, und das Themenfeld ist auch breiter. Neben Sex und Streit tauchen vor allem witzige Geschichten auf, die auch in der Realität eine große Rolle spielen. Die Rubriken wie Kinder, Job, Alltag, Lügen und Kennenlernen machen das Buch so weiblich.
Das Humor, die scharfe Ironie und klarer Kopf sind die Waffen einer Frau, man findet aber auch „Übersetzungen für die wichtigsten Urlaute des Mannes”, verschiedene Kommunikationstipps, „ultimative Checklisten” und Praktiken zu „Lügen-Früherkennung”.
Es gäbe allerdings einen Satz, was sehr viel über das Verhalten der beiden Geschlechter verrät: Ich liebe dich! Er meint: Kein plus Kilo mehr und die Haare bleiben rot!! Sie meint: Ich akzeptiere Dich! Die beiden Bücher stellen für Bibliomane ausgezeichnete Werke dar!
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