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Zeitung << 2/2008 << Editorial


Editorial

Autor: András Horváth

„Ich kann nicht mehr so gut Deutsch, wie vor drei Jahren.“ „Meine Sprachkenntnisse sind schwächer geworden, seit ich Germanistik studiere.“ Diese und ähnliche Klagen höre ich immer wieder, wenn ich mit meinen Kommilitonen, d.h. ungarischen Germanistikstudierenden diskutiere. Die Universität wehrt sich, und lehnt den Vorwurf mit der Begründung ab, das Studium sei kein Sprachkurs. Allerdings können alle DozentInnen bestätigen, dass die Erstsemester ihr Studium in Szeged mit sehr unterschiedlichem Sprachniveau antreten. Da stellt sich die Frage, wie sich jemand zum Beispiel als zukünftiger Deutschlehrer vorstellt, der selbst keine C1-Prüfung bestehen könnte.
Das ist eine lange Debatte, die ich jetzt nicht wieder aufgreifen will. Stattdessen möchte ich euch zeigen, dass wir selbst viel tun können, damit unsere Deutschkenntnisse auch außerhalb des Unterrichts erhalten bleiben, sogar neue erwerben können. Dazu bietet die Uni eine Menge Möglichkeiten. Es liegt an uns, ob wir sie nutzen oder uns entgehen lassen. Die GeMa-Redaktion legt großen Wert darauf, euch auf diese aufmerksam zu machen.
Fangen wir mit der meines Erachtens wichtigsten Alternative, den Auslandsstipendien, an. Im GeMa berichten StudentInnen regelmäßig über ihre Erlebnisse in den deutschsprachigen Ländern. Auch im Herbst 2008 konnten Szegeder Germanistikstudierende nicht nur mit Erasmus- und DAAD-Stipendien in einem deutschsprachigen Land studieren. Sieben StudentInnen haben auch an einem internationalen Intensivprogramm in Berlin teilgenommen.
Man braucht aber nicht unbedingt ins Ausland zu fahren, um Deutsch sprechen zu können. Die Mitglieder unserer Redaktion sorgen immer dafür, dass unser Deutsch sich nicht nur auf die Seminarsitzungen beschränkt. Mal in Form von Ausflügen, mal in Form von Workshops, wie auch im Wintersemester 2008. Am Treffen der Zeitungsredaktionen in Debrecen arbeiteten wir mit deutschen und ungarischen Studentenjournalisten zusammen.
Wer keine Zeit und keinen Bock zum Reisen hat, kann auch in Szeged zahlreiche Möglichkeiten finden. Die Teilnehmer an Frau Tichys Theaterseminar beschweren sich bestimmt nicht darüber, dass dort zu wenig Deutsch gesprochen wurde. Das Seminar verlief nämlich in Kooperation mit dem Berliner GRIPS-Theater.
Die aufgezählten Möglichkeiten sind zwar schon vorbei, aber sie sind nur ausgewählte Beispiele für verschiedene Veranstaltungen, die in Szeged, vom Institut für Germanistik organisiert, jedes Semester stattfinden. Ich kann euch hier auch etwas ganz Aktuelles empfehlen: im Sommersemester 2009 laufen die deutschen Filmabende, organisiert vom DAAD Lektorat, am Institut weiter. Das vollständige Programm findet ihr in diesem Heft.
Lasst also eure Deutschkenntnisse nicht liegen, die Möglichkeiten sind ja gegeben. Und noch ein letzter Tipp: GeMa lesen ist der erste Schritt zur Besserung!