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Zeitung << 1/2008 << Editorial


Eine erfolgreiche Zusammenarbeit
Autor: András Horváth

Zum ersten Mal ist es seit der Entstehung unserer Zeitung vorgekommen, dass unsere Redaktion Journalisten einer anderen Studentenzeitung zu Gast hatte. Im April 2008 fuhren fünf Germanistikstudenten zusammen mit ihrer Lektorin aus Debrecen nach Szeged, um mit uns Erfahrungen auszutauschen und im Rahmen eines gemeinsamen Workshops unter der Leitung eines professionellen Journalisten die journalistische Tätigkeit näher kennen zu lernen. Ich freue mich, dass wir dabei alle viel Spaß gehabt haben, und dass davon beide Redaktionen profitieren können. Wir hoffen sehr, dass es in der Zukunft eine Fortsetzung geben wird, und unserer Initiative sich auch andere Redaktionen anschließen, wodurch sich die von Ellen Tichy geprägte Idee einer mehrseitigen Zusammenarbeit verwirklichen könnte.

Zum ersten Mal kam es auch vor, dass es mit dem Gründer und Chefredakteur des GeMa, Tamás Kispál ein Interview geführt wurde. Es ist schon an der Zeit, dass über ihn nicht nur „seine“ GeMa-Studenten, sondern auch andere, die bisher vielleicht keinen Mut gehabt haben, bei ihm Seminare zu belegen, ein Bild aus einer anderen Perspektive erhalten. Unser „strengster Lehrer“ ist nämlich ein vielseitiger Mensch, und ist gar nicht im Bann der Wörterbücher gefangen. Wie stark sein Leben mit der Studentenzeitung verbunden ist, und was ihn noch alles begeistert, kann zwei Seiten später jeder erfahren.
Nicht nur Gäste haben wir in diesem Semester empfangen, sondern auch wir selbst machten uns auf den Weg. Vier GeMa-Redakteure fuhren auf eigener Initiative nach Wien, wo sie in einem Café auch unseren ehemaligen muttersprachlichen Chefredakteur, Markus Kóth getroffen haben. Er lebt zur Zeit in der österreichischen Hauptstadt und freute sich sehr über den Besuch seiner früheren Studenten. Die Erlebnisse des Wien-Wochenendes teilen sie den Lesern in der Rubrik ‚Studiosi’ fasziniert mit. Es wird langsam eine Tradition, dass in jedem Semester ein GeMa-Ausflug stattfindet. Unsere Tätigkeit beschränkt sich nämlich nicht nur auf die Produktion von Texten und der offiziellen Teilnahme an Institutsveranstaltungen. Bei der Studentenzeitung mitzuarbeiten bedeutet auch viel Spaß und gute Freunde, und wir sind immer offen für neue Konzepte und engagierte Mitarbeiter. An den Germanistenpartys feiern wir mit den anderen Studenten zusammen, im Sommersemester hatten wir dafür sogar zweimal die Möglichkeit.
Auch das Institut feierte dieses Jahr, und zwar eine Jubilarin: die Dozenten grüßten im Februar Frau Dr. Katalin Petneki zu ihrem runden Geburtstag. Zu ihren Ehren wurde in Szeged eine Didaktikkonferenz veranstaltet, wobei viele ihrer Freunde und Kollegen verschiedene Vorträge hielten und ihr nach der Veranstaltung bei einem Festessen gratulierten. Anschließend hatte das GeMa die Möglichkeit, sie über ihre wissenschaftliche Tätigkeit und über die heutige Lage des Didaktikunterrichts zu fragen.
Es gab Veranstaltungen, die den Studenten vor allem die deutsche Kultur vermitteln sollten. Im Grand Café wurde ein neuer Thomas Bernhard-Band präsentiert, und daraufhin konnten sich die Teilnehmer im Rahmen einer Diskussion und von Filmaufführungen im Leben und Werk Bernhards vertiefen. Außer der neueren österreichischen Literatur fand am Institut auch eine viertägige Tagung zur Literatur und Kultur der frühen Neuzeit statt. Aus sieben Ländern kamen Referenten zu der Veranstaltung und schilderten den Teilnehmern die aktuellen Forschungsergebnisse auf diesem Gebiet. Die GeMa-Reporter waren an all diesen Ereignissen dabei, ihre Berichte sind in der Rubrik ‚Germanistik’ zu lesen.
Das Institut für Germanistik ist immer stolz darauf, dass in jedem Semester namhafte Professoren aus den deutschsprachigen Ländern nach Szeged kommen, um hier Vorlesungen zu halten und die Studenten zu unterrichten. Diesmal verbrachte bei uns der Sprachwissenschaftler Peter Eisenberg einen Monat. Die Studierenden erhielten vom neuen Duden-Preisträger und dem Autor des bekannten „Grundriss der Deutschen Grammatik“ nützliche Ratschläge zur Anwendung und Wichtigkeit der Grammatik im Unterricht.
Natürlich haben wir diesmal auch leichtere Themen, die für ein breites Lesepublikum von Interesse sein können. Wir haben wieder ein facettenreiches Angebot an Musikrichtungen von Bach bis zur Punkmusik. Obwohl die Faszination der Europameisterschaft schon vorbei ist, bieten wir auch Fußball-Fans etwas Wissenswertes: die Leser erfahren, welche ungarischen Spieler an deutsche und österreichische Klubs verliehen sind. Zwei Journalistinnen widmeten sich der Recherche von deutschen Kulturerben in Ungarn, und ein GeMa-Reporter erzählt über die Förderung der ungarischen Weinkultur in Österreich.
Das neue GeMa-Heft hat wieder ein etwas anderes Gesicht. Das ist das Verdienst unseres technischen Redakteurs Dániel Galó, der jedes Jahr versucht, die äußere Seite der Zeitung zu verbessern. Hinter den Kulissen gab es aber auch andere Veränderungen. Die Journalisten haben sich selbst für die Redaktionsarbeiten der Zeitung eingesetzt. Robert Lessmeister und Axel Brünig leisteten bei der Korrektur der Artikel, Mónika Hevesi bei der Fotoredaktion einen großen Beitrag. Für die Seite ‚Zum Inhalt’ war Anita Arnold zuständig, die Nachrichten habe ich selbst bearbeitet.
Schließlich möchte ich herzlichen Glückwunsch im Namen der ganzen Redaktion an Herrn Péter Bassola ausdrücken, der im Juni 2008 „Doktor der Akademie“ geworden ist. Wir sind alle stolz darauf, einige Momente dieser erfolgreichen Laufbahn verfolgen zu können, und freuen uns auf weitere wissenschaftliche Erfolge.