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Zeitung << 2/2007 << „Tanzen ist die Poesie des Fußes”


„Tanzen ist die Poesie des Fußes”
Tanzen und Studieren

Autorin: Anikó Mészáros

Viele kleine Mädchen träumen davon, einmal eine berühmte Tänzerin zu werden. Aber dieses Ziel ist nicht so leicht erreichbar, wie man zuerst denken könnte.

Trainings
Man kann nicht genau sagen, wie viel die Profi-Tänzer trainieren müssen. Im Durchschnitt fängt man mit zwei oder drei Unterrichtsstunden wöchentlich in einer Tanzgruppe an. Wenn jemand Talent oder Lust hat, sich ernsthaft mit dem Tanzen zu beschäftigen, sollte er die Trainingseinheiten stufenweise erhöhen. Die Übungszeit der Profis können bis zu sechs, sieben Stunden täglich erreichen. Wer Interesse an einer schnelleren Fortentwicklung hat, dem sei empfohlen Privatstunden von einem/einer Tanzlehrer(in) zu nehmen.

Partnerwahl
Die erste Schwierigkeit, mit der man kämpfen muss, ist die Partnerwahl. Eine(n) gute(n) Partner(in) zu finden ist nicht leicht, da man auch auf körperliche Gegebenheiten achten muss: es sieht nicht so schön aus, wenn das Mädchen größer ist. Es gibt viele Tänzer, die sehr oft den bzw. die Partner(in) wechseln müssen und damit alles wieder aufbauen müssen. Das Paar muss nicht aus dem gleichem Verein stammen, es können auch gemischte Paare sein.

Wettbewerb
Wettbewerbe sind aus zwei Gründen wichtig. Einerseits macht man gute Wettkampferfahrungen, anderseits muss man daran teilnehmen, wenn man in die nächste Kategorie kommen möchte. Dazu braucht man die Teilnahme an Landeswettbewerben und 100 Punkte. Wenn man ein Paar überholt, bekommt man einen Punkt. Die Wettkämpfe werden meist in fünf Kategorien veranstaltet: D, C, B, A und die Sonderkategorie, die Kategorie der Profis.
Auch der Figurenkatalog muss erwähnt werden. Eigentlich ist es ein Statut, aus welchen Schritten die Choreographien in den jeweiligen Kategorien bestehen müssen. Natürlich müssen nicht alle Schritte benutzt werden und die Reihenfolge ist nicht vorgeschrieben.
Wir können mehrere Wettkampfsorten unterscheiden: nationale, internationale, und Kämpfe zwischen Vereinen. Die internationalen werden nur für die Kategorien B, A und die Sonderkategorie veranstaltet. In Deutschland ist es zum Beispiel das sogenannte German Open.
Jedes Jahr wird ein internationaler Wettbewerb in Szeged organisiert, der sogenannte Szõke Tisza. Der ist sehr berühmt und viele Ausländer nehmen daran teil. Letztes und dieses Jahr habe ich auch die Wettkämpfe gesehen. Da konnte ich viele auffällig glänzende und wunderschöne Kostüme und unterschiedliche Choreographien bewundern. Die Veranstaltung dauert den ganzen Tag. Dieser Wettbewerb wird immer etwa im Mai veranstaltet und es lohnt sich, ihn anzuschauen.
Der Sommer ist keine Tanzsaison, aber die Tänzer dürfen in dieser Zeit nicht faulenzen. Im Sommer können sie sich in den Tanzlagern für das nächste Jahr vorbereiten. Die Preise können zwischen 60-70 Tausend Forint liegen, aber nur so kann man sich intensiv auf den Tanz konzentrieren.

Germanistik und Tanz
Ich könnte nicht jeden Tag stundenlang trainieren und auch noch regelmäßig in der Universität sitzen, doch man kann auch so ein Leben führen. Die Szegeder Germanistikstudentin Eszter Katona tanzt auch in einem Verein. Sie hat mir von ihrem Alltage erzählt:
„Ich liebe tanzen, der Tanz ist mir sehr wichtig. Ohne Bewegung könnte ich mir nicht vorstellen die Uni zu besuchen. Ich brauche intensive Entspannung. Wenn ich physisch müde bin, kann ich mich besser konzentrieren und habe mehr Lust zu studieren; so bin ich dann auch intellektuell aktiv. Es ist nicht leicht den Tanz mit den Vorlesungen und Seminaren unter einen Hut zu bringen, aber die Tanzstunden sind zum Glück meistens am Abend. Nach der Uni eile ich nach Hause, um das Sportzeug zu holen und tanzen zu gehen. Wenn ich für eine bestimmte Zeit an keiner Tanzstunde teilnehme, fühle ich mich nicht wohl und fehlt es mir sehr. In der Uni könnte ich sonst nicht richtig etwas leisten, weil es keine Motivation und keinen Antrieb gibt, der mich animieren würde weiter zu strampeln.”
Profi-Tänzer müssen im Interesse des Ziels viel trainieren. Zu ihrem Training gehört auch Ballet und Joggen, um fit zu bleiben. Wer jedoch das Tanzen nicht als Beruf ausüben möchte, sondern einfach nur ein Hobby sucht, kann auch in Vereinen tanzen.