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Zeitung << 2/2006 << Schritt für Schritt – auf dem Weg zum Praktikum
Schritt für Schritt – auf dem Weg zum Praktikum
Gespräch mit der Koordinatorin des Unterrichtspraktikums, Andrea Mocsai
Autorin: Emília Bata
„Mein genereller Eindruck ist, dass eine große Zahl der Kandidaten auf das Praktikum nicht vorbereitet und schlecht informiert ist. Es liegt daran, dass viele an der Orientierungsveranstaltung nicht teilnehmen, die Informationen im Internet nicht lesen und das von der Universität verbreitete Informationsmaterial nicht haben.“, begann Frau Mocsai. Jedes Jahr gibt es nämlich im April eine Orientierungsveranstaltung für das Unterrichtspraktikum der Germanistikstudenten der Universität Szeged im Audimax, in der Frau Mocsai die nötigen Informationen mitteilt und die theoretischen Fragen beantwortet. Es wird ebenfalls ein Merkblatt verteilt, auf dem Erwartungen an die Studenten und Termine nochmals schriftlich festgehalten sind. Den meisten sind die Kriterien nicht bekannt, die für die Zulassung zum Praktikum vorgeschrieben sind, wie etwa: abgeschlossene Psychologie- und Pädagogikkurse, Zwischenprüfung Pädagogik-Psychologie oder Fachdidaktik.
Spätestens bis 31. Mai muss man sich auf der Homepage www.gyakg.u-szeged.hu/jelolt anmelden und das dort ausgefüllte und ausgedruckte Anmeldeformular im Studiensekretariat (TO) abgeben. Dieses Jahr gab es mehr als 50 Studenten, die das Formular nur schriftlich und nicht elektronisch abgaben. „Heutzutage ist es schwer vorstellbar, dass Studenten diese Informationen nicht bekommen, da man dafür nur den Computer einschalten müsste.“ – schüttelt sie ihren Kopf – „Die Studenten mit einem Stipendium im Ausland dürfen auch keine Ausnahme bilden, weil sie ebenfalls alles durch das Internet bekommen können.“ Falls noch Prüfungen (z.B. PädPsy) im August ausstehen, sollte man beantragen, das Praktikum auf den zweiten Teil des Studienjahres verlegen zu dürfen.
Grundsätzlich haben die Studenten die Möglichkeit ihre Wünsche zu äußern, welchem Mentor sie zugeteilt werden. Allerdings gibt es einige Missverständnisse, was mögliche Wünsche betrifft: zunächst werden die Praktikanten nur den zwei Mentorschulen, dem Gymnasium Ságvári und der Grundschule Ságvári, zugeteilt, da diese die Hauptausbildungseinrichtungen der Universität sind. Nur wenn es mehr Kandidaten als Plätze gibt, werden sie anderen Schulen (wie Radnóti, Deák, Tömörkényi) zugeteilt. „In Härtefällen können die Studenten eine Zulassung außerhalb Szegeds beantragen, über die allerdings die Universitätskommission entscheiden muss“, bemerkt Frau Mocsai. Wenn man aus irgendwelchen Gründen das Praktikum nicht beginnen kann, muss man das bei dem Mentor und auch bei Frau Mocsai melden.
Im August wird man per E-Mail benachrichtigt, welchem Mentor man zugeteilt wurde. Das Praktikum sollte zwischen dem 15. September und 30. November (Wintersemester) und zwischen dem 1. Februar und 1. Mai (Sommersemester) durchgeführt werden. Natürlich muss man sich im September auch im ETR für das Praktikum anmelden.
Bevor man die 50stündige Hospitation beginnt, sollte man mit dem Mentor Kontakt aufnehmen, um alle Einzelheiten zu besprechen (welche Klasse der Praktikant bekommt, wie viele Stunden man davor besucht haben muss, wann man den Unterricht beginnen kann, was unterrichtet werden soll).
Es gibt einige Dinge, die nie besprochen werden, weil der Mentor davon ausgeht, dass sie selbstverständlich sind: „In der Schule gibt es verschiedene Anforderungen, die man einhalten sollte. Für die Gymnasiasten ist das Auftreten des Lehrers immer ein bestimmtes Vorbild. Deshalb ist es nicht egal, wie man sich anzieht, wie gepflegt man ist. In dieser Hinsicht gibt es sehr viele Mängel.“, kommentiert Frau Mocsai. So gelten zu viele Piercings, überzogenes Make-up oder starke Duftwolken – sei es Schweiß oder Parfum – nicht als gepflegt. Des Weiteren sollten die Lehrer gefragt werden, ob man den Unterricht besuchen darf.
Theoretische und praktische Texte über den Unterricht kann man auf der Homepage des Gymnasiums Ságvári (www.gyak.u-szeged.hu) finden. Unter dem Link downloads können zurzeit zwei Word-Dokumente namens Didint.doc und stplan.doc heruntergeladen werden.
„Um nicht nur über fachliche Probleme zu sprechen, muss ich erwähnen, dass immer mehr Studenten ihr Praktikum ohne Engagement durchführen. Sie verteidigen sich mit Ausreden: `Ich unterrichte hier nur 15 Stunden in der Klasse und während dieser Zeit lohnt es sich nicht, mich mit voller Kraft einzusetzen`“, sagt Frau Mocsai traurig. Es gibt leider auch Fälle, in denen man sogar durchfällt. Denn wenn man nicht versucht, die Klasse engagiert zu unterrichten, sollte man sich nicht über eine entsprechende Bewertung wundern. Es kommt manchmal vor, dass manche Studenten den fachlichen und pädagogischen Erwartungen nicht entsprechen können, und das Praktikum ein Jahr später wiederholen müssen. „Der Praktikant ist vor den Schülern ständig auf einer Bühne, es werden über ihn positive und negative Meinungen geäußert. Die Leistung der Studenten wird nicht nur von den Lehrern bewertet, sondern auch von den Schülern kritisiert. Nach dem Praktikum wird der Lehrer zum Beispiel oft gefragt, welche Note der Praktikant bekommen hat, und wie der Mentorlehrer mit der Arbeit des Praktikanten zufrieden war“, erklärt Frau Mocsai.
Zuletzt stellt der Praktikant ein Portfolio zusammen, in dem er den Unterricht reflektiert. Ein Leitfaden zum Aufbau eines Portfolios kann das ungarischsprachige Buch von Iván Falus und Magdolna Kimmel: A portfólió sein. Es dient der Verbesserung pädagogischer Fähigkeiten und der Analyse von Schwächen und Stärken.
Sollte es noch offene Fragen geben, können Frau Dr. Katalin Petneki (Fachdidaktik Deutsch, Gebäude Petõfi oder per E-Mail) oder Frau Andrea Mocsai (allgemeine Fragen zum Unterricht, im Gymnasium Ságvári oder per E-Mail) weiterhelfen.
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