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GeMa unter den Top-10-Studentenzeitungen
MLP Campus-Presse Award 2004/2005

Autorin: Barbara Tüske

Im Jahre 2004 hat die deutsche Organisation Pro Campus Presse (Die Initiative zur Förderung journalistischen Engagements an Hochschulen) einen Preis, den MLP Campus-Presse Award, für die beste deutschsprachige Studentenzeitung ausgeschrieben. Als Teilnehmer der Initiative Pro Campus Presse, von der das GeMa seit Juli 2004 die Fachzeitschriften Journalist und Insight regelmäßig bekommt, konnte sich unser Magazin im August 2004 um diesen Preis bewerben. Das Ergebnis wurde im April 2005 veröffentlicht. „Der Jury ist es nicht leicht gefallen, aus den 56 teilnehmenden Blättern die Besten auszuwählen, denn die journalistische Qualität der eingereichten Studentenzeitungen ist sehr hoch gewesen“, sagte Michael Pfister, Leiter der MLP-Kommunikation und Mitglied der Jury. Die Juroren haben die am Wettbewerb teilnehmenden Redaktionen in den Kategorien Textqualität, Verwendung journalistischer Darstellungsformen, redaktionelle Struktur, Layout und Nutzwert bewertet. Die Jury ist der Meinung, dass Studierenden-Magazine einen wichtigen Teil der Hochschulkultur abbilden und fester Bestandteil der Presselandschaft seien. Als Jury hätten sie einen sehr interessanten Überblick über die studentische Pressearbeit erhalten und seien überrascht von der qualitativen Bandbreite in dieser Mediensprache gewesen. Die besten Hochschulmagazine kommen aus Berlin, Dortmund und Rostock. Die beste deutschsprachige Studentenzeitung wurde die Zeitung „UnAufgefordert” aus Berlin. Die Jury des MLP Campus-Presse Award hat die Studentenzeitung der Humboldt Universität knapp vor „InDOpendent” aus Dortmund und dem Rostocker Studentenmagazin „heuler” zum Gewinner des erstmals ausgetragenen Wettbewerbs gekürt. Als Hauptpreis hat „UnAufgefordert” von dem Heidelberger Finanzdienstleister MLP einen hochwertigen Computer erhalten. Die Nachwuchsjournalisten der Plätze zwei und drei hatten die Möglichkeit, in den Redaktionen der „Financial Times Deutschland” und der „Welt am Sonntag” jeweils eine einwöchige Hospitanz zu absolvieren. Neben den drei bestplatzierten Studentenzeitungen gehört auch GeMa zu den Top-10, wo ohne Einzelranking noch die Magazine „ju:pi” aus Passau, „prisma” aus dem schweizerischen St. Gallen, die Heidelberger Zeitung „ruprecht”, „Schellings” aus München, das Leipziger Blatt „student!” und „Univativ” aus Lüneburg zu finden sind. Außerdem hat GeMa von der Jury noch einen Sonderpreis für die her­vor­ra­gen­de Leis­tung erhalten, in einem „fremdsprachigen Land ein ausgesprochen gut gemachtes deutschsprachiges Studentenmagazin zu publizieren”. Als Sonderpreis konnte eine Redakteurin des GeMa an der Informationstagung für deutsche Hochschulpressesprecherinnen und Hochschulpressesprecher im Juli 2005 teilnehmen (vgl. den Rahmentext).
Die Preisverleihung, an der im Namen der GeMa-Redaktion Chefredakteur Tamás Kispál sowie die studentische Vertreterin Barbara Tüske teilnahmen, fand in Wiesloch bei Heidelberg, dem Sitz von MLP und Pro Campus Presse am 19. Juli 2005 statt. Die Preisverleihung war auch noch mit einem Hochschuljournalistentag auf dem MLP-Campus ver­bunden. Die eingeladenen Teilnehmer des Wettbewerbs und des Hochschuljournalistentages wurden in Wiesloch sehr nett empfangen, wozu auch Kaffee, Kuchen und ein Mittagessen beitrugen. Für die angenehme Teilnahme sorgten auch der gut ausgerüstete Campus und die schöne Umgebung von MLP. Bei der Preisverleihung, wo wir eine schöne Urkunde übernehmen durften, wurde Herr Kispál gebeten, ein paar Worte über das GeMa zu sagen. Unser Chefredakteur bedankte sich für den Preis und sagte, dass es für Nichtmuttersprachler eine große Ehre sei, bei einem für deutsche Studentenzeitungen ausgeschriebenen Preis einen so schönen Platz erreicht zu haben. Er wies auch darauf hin, dass die gute Leistung den zirka 100 Studentinnen und Studenten zu verdanken sei, die seit der Gründung des GeMa 2001 dafür sorgen, dass das GeMa ein niveauvolles Magazin bleiben und sich ständig verbessern kann. Unseren angenehmen Aufenthalt, für den auch die bequeme Unterkunft im Hotel Villa Toscana in Leimen (Geburtsort von Boris Becker) sorgte, rundeten wir mit einem Stadtrundgang in dem schönen Heidelberg ab.

1. MLP-Kommunikationsforum für Hoch­schuljournalisten in Wiesloch
Nutzwertjournalismus und Hochschulausbildung

Der Finanzdienstleister MLP veranstaltete am 19. Juli 2005 ein neues Pressekolloquium auf seinem Campus. Nach der Begrüßung des Vorstandvorsitzenden der MLP AG Dr. Uwe Schroeder-Wildberg hielt Berndt Schramka, Leiter des Berliner Büros des Instituts für Verbraucherjournalismus der Hochschule Calw, einen informativen Vortrag über neue Ansätze des Nutzwertjournalismus für Hochschulthemen. Er hob die wichtigsten Aufgaben des Nutzwertjournalismus hervor, von denen er u.a. die genaue Übersetzung und Erklärung (statt Neudeutsch und Denglisch), die Darstellung von aktuellen Lösungen, die Nennung von Nutzen und Konsequenzen für sehr wichtig hält. Diese Aufgaben, die auch allgemein beim Studium und Forschen für Germanisten eine wichtige Rolle spielen, können durch das Betreiben des Nutzwertjournalismus, der auch das Ziel der GeMa-Redaktion sein soll, sehr gut geübt werden. Er nannte weitere Funktionen des Nutzwertjournalismus: Emotionen auffangen, appellieren, aktivieren sowie unterhalten. Nutzwertjournalisten sollten auch die Kompetenz des Blattes belegen. Themen, bei denen Nutzwertjournalismus einen hohen Stellenwert hat, sind wie folgt: Gesundheit, Freizeit, Erziehung, Geld. Leser sollten sich als Betroffene oder Beteiligte fühlen. Der Leseraspekt wird laut dem Vortragenden von den Fragen geprägt, was den Leser interessiert, was er schon weiß und was er wissen muss, um die Zusammenhänge zu sehen. Als wichtige Mittel zum Sammeln der Meinungen der Leser nannte Schramka Leserbriefe, Leserumfragen, Befragung von Fokus-Gruppen und persönliche Gespräche und Telefonate. Die Empfehlungen des Vortragenden, der seine Ausführungen auch durch authentische Belege untermauert hat, können zweifellos von den Hochschuljournalisten akzeptiert werden, falls sie Nutzwertjournalismus machen möchten. Und dies sollte zu den Bestrebungen eines Studentenmagazins gehören.
Der Nachmittag wurde vor allem durch die Hochschulpolitik geprägt. In einer Podiumsdiskussion, die von der FAZ-Redakteurin Dr. Heike Schmoll moderiert wurde, ging es um Master- und Bachelorabschlüsse. Namhafte Persönlichkeiten aus dem Hochschulbereich nahmen zu diesem hochaktuellen Thema Stellung, was auch für uns ungarischen Teilnehmer des Kolloquiums interessant und nützlich war. Durch die bevorstehende Einführung des neuen dreistufigen Studiensystems gibt es wirklich sehr viele umstrittene Fragen, die in diesem Kommunikationsforum von den fachkundigen Teilnehmern – wenn auch nicht befriedigend beantwortet, aber zumindest – diskutiert werden konnten.
Tamás Kispál
kispal@lit.u-szeged.hu




Informationstagung für Hochschulpressesprecherinnen und Hochschulpressesprecher
Campus-Presse Award-Sonderpreis für GeMa

Beim Wettbewerb „MLP Campus-Presse Award“ (2004/2005) erhielt GeMa einen Sonderpreis „für die hervorragende Leistung, in einem fremdsprachigen Land ein ausgesprochen gut gemachtes deutschsprachiges Studentenmagazin zu publizieren“: eine GeMa-Redakteurin konnte vom 13. bis 14. Juli 2005 in Berlin an einer Informationsfahrt für Hochschulpressesprecher teilnehmen.

In Deutschland gibt es mehr als hundert Hochschulpressesprecher. Sie verfassen die Pressemitteilungen ihrer Universitäten und sind das verbindende Glied zwischen Universität und Presse. Weiters unterstützen sie ihre Universitätszeitungen nicht nur finanziell, sondern oft auch als Chefredakteure. Jedes Jahr können 30 ausgewählte Hochschulpressesprecher an einer Informationsfahrt teilnehmen. Ich hatte die Ehre, als Gast an der Informationsfahrt 2005 teilzunehmen. Für diese zwei Tage organisierte man eine Menge interessanter und informativer Veranstaltungen. Wir konnten auch die Regierungsgebäude besichtigen, die nicht für alle offen sind.
Am ersten Tag hörten wir zunächst den Vortrag des Staatssekretärs Prof. Dr. Frieder Meyer-Krahmer im Bundesministerium für Bildung und Forschung über Innovation. In diesem interessanten Vortrag ging es um die Möglichkeiten der Erhöhung der Finanzierung der Forschung und darum, wie man junge Forscher aus dem Ausland nach Deutschland locken kann. Am Nachmittag nahmen wir im Bundespresseamt an einer Bundespressekonferenz teil. Der Präsident der Pressekonferenz Regierungssprecher Béla Anda unterhielt sich anschließend mit uns über seine Arbeit und seine Aufgaben. Im Bundespresseamt war es hochinteressant zu sehen, wie man die Nachrichten verfasst, die Informationen und die Daten verarbeitet. In diesem Gebäude befinden sich die Internetredaktion, der Chef vom Dienst und die Nachrichtenzentrale. Wir haben folglich gesehen, wo die Nachrichten geboren werden.
Am zweiten Tag besuchten wir das Bundeskanzleramt. Beim Betreten des Gebäudes wird man durchleuchtet und alle Papiere werden untersucht. Zuerst hörten wir einen revolutionären Vortrag über den Umweltschutz, die alternativen Energien und das Engagement der Alten bei dem Projekt „Nachhaltigkeit“. Dann sahen wir uns das Gebäude des Bundeskanzleramtes mit Führung an. Es ist zwar ein modernes Gebäude, aber es steht in Harmonie mit der Natur. Hier befindet sich das Machtzentrum des Landes und das Büro des Bundeskanzlers. Es war ein einmaliges Erlebnis, mit Bundeskanzler Gerhard Schröder vielleicht in demselben Gebäude zu sein.
Die Veranstaltung wurde durch den Vortrag des Generalsekretärs des DAAD Dr. Christian Bode abgerundet. Er erklärte, dass man in Deutschland mit der zunehmenden Zahl der DAAD-Forschungsstipendien rechnen kann, während die Zahl der Stipendien für Studenten leider sinken wird. In Zukunft müssten die Stipendiaten zwischen 500 und 1000 Euro pro Semester zahlen. Aber laut Bode kann das kein Hindernis sein, denn es sei keine hohe Summe.
Bei dieser Informationsfahrt hatte ich die Gelegenheit, mit den Hochschulpressesprechern über Ungarn, unsere Universität, das Institut für Germanistik und unser Magazin GeMa zu sprechen. Die deutschen Pressesprecher waren von der Leistung des GeMa sehr begeistert und fasziniert. Diese zwei Tage eröffneten mir ein neues Fenster in die Welt. Danach konnte ich auch einige Probleme wie Umweltschutz oder soziale Unterstützung aus einer ganz anderen Perspektive betrachten. Ich sah, wie man die Nachrichten eines Landes von 80 Millionen Einwohnern erstellt. Das System der deutschen Regierung und der Bildung wurde für mich dadurch viel durchschaubarer. Es ist ein Erlebnis für das ganze Leben. Vielen Dank dafür.
Annamária Széll
szancsi@yahoo.com