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Zeitung << 1/2005 << 50 Jahre österreichischer Staatsvertrag


50 Jahre österreichischer Staatsvertrag
Festveranstaltung in Szeged

Autorinnen: Bernadett Paor Smolc, Emília Bata

Am 30. Mai 2005 wurde im Móra-Ferenc-Museum in Szeged eine Festveranstaltung organisiert. Wir gedachten diesmal dieses wichtigen Ereignisses der österreichischen Geschichte.

Österreich feiert 2005 eine ganze Reihe von Jubiläen. Das wichtigste davon ist der Staatsvertrag, an den wir uns auch in Ungarn erinnern. Die Veranstaltung in Szeged wurde durch das Akadémia Quartet aus Budapest mit Mozarts Divertimento D-Dur eröffnet. Nach der wunderschönen musikalischen Einleitung begrüßte Prof. Dr. Károly Csúri, Leiter des Lehrstuhls für österreichische Literatur und Kultur an der Universität Szeged, die Versammelten. Er bedankte sich bei den zahlreichen Institutionen, die die Veranstaltung und die Ausstellung unterstützten: das Ministerium für Nationales Kulturerbe, Österreichisches Kulturforum Budapest, Italienisches Kulturzentrum Szeged, Historisches Museum der Stadt Budapest, Móra-Ferenc-Museum Szeged, Institut für Germanistik an der Universität Szeged. Professor Csúri betonte, wie wichtig dieses politische Ereignis für Österreich und dadurch auch für Ungarn sei. Mit diesem Staatsvertrag bekam Österreich seine Souveränität und Neutralität. Aber nicht nur die Politik, sondern auch die Kultur hat eine bedeutende Rolle, weil sie eine gemeinsame Basis für die Menschen sein kann.
Nach der Begrüßung hielt Botschafter Dr. Emil Brix, Leiter der Sektion Kulturpolitik des Bundesministeriums für auswärtige Angelegenheiten, die Festansprache. Er erinnerte uns auch an die Bedeutung dieses Staatsvertrags. Der Staatsvertrag bestimmte vor allem die österreichische Identität. Im Jahr 2005 wird nicht nur der Vertrag gefeiert, sondern es gibt noch andere Jubiläen, wie 60 Jahre Gründung der zweiten Republik, 10 Jahre Mitgliedschaft in der Europäischen Union. Nach dem Staatsvertrag wurden neue Dimensionen auch im Bereich der Kultur eröffnet, die Wiener Staatsoper und auch das Burgtheater wurden vor 50 Jahren wiedereröffnet. Österreich konnte mit diesem Vertrag seinen eigenen nationalen kulturellen Weg gehen. Nach diesen interessanten Gedankenreden konnten die Zuhörer wieder die Musik genießen: die Werke von Weiner Leo und Brahms. Über die Wichtigkeit der kulturellen Kooperation zwischen dem Kunsthistorischen Museum Wien (KHM) und der Stadt Szeged sprach Hofrat Professor Dr. Wilfried Seipel, der Generaldirektor des KHM. Dr. Seipel erzählte uns von der Bedeutsamkeit der interkulturellen Beziehungen. Er wies darauf hin, wie groß die Bedeutung gemeinsamer Projekte sei, für die es hier in Szeged gute Voraussetzungen gibt. Das KHM will mit der Stadt Szeged neue Bereiche der Zusammenarbeit vereinbaren.
Das Schlusswort von Erika Koncz, Staatssekretärin, Stellvertreterin des Ministeriums für Nationales Kulturerbe, handelte ebenfalls von der Freundschaft zwischen den österreichischen und ungarischen Museen. Frau Konz erwähnte die gemeinsamen Ausstellungen, die 2003 in Wien, 2004 in Budapest veranstaltet wurden und die folgende Ausstellung, die 2005 in St. Petersburg in der Eremitage veranstaltet wird. Sie bedankte sich bei dem österreichischen Außenministerium und dem Bundesministerium für Bildung, Wissen­schaft und Kultur, dass diese Ausstellungen mit ihrer Hilfe ermöglicht wurden. Sie sprach auch von den neuen österreichisch-ungarischen Plänen für die Zukunft, was zum Beispiel die Organisierung einer Ausstellung des Wiener Kunsthistorischen Museums in Szeged bedeutet.
Im Anschluss an die Veranstaltung wurden die Gäste zur Eröffnung der Ausstellung „Malerische Ansichten…“ Ungarische und österreichische Veduten aus dem 19. Jahrhundert im Italienischen Kulturzentrum eingeladen. Dort begrüßte Honorarkonzul Dr. József Pál die Gäste. Anschließend eröffnete Dr. Beatrix Basics, Generaldirektorin-Stellvertreterin des Historischen Museums der Stadt Budapest die Ausstellung, die man vom 31. Mai bis 15 Juni 2005 besichtigen konnte. Nach der Ausstellung gab es noch ein kleines Buffett. Wir glauben, dass dieses Projekt sehr gut gelungen ist, und hoffen, dass wir in der – nicht zu fernen – Zukunft an mehreren solchen Veranstaltungen auch als Studenten teilnehmen können.