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Zeitung << 2/2004 << Warum lesen die Deutschen ungarische Werke?


Warum lesen die Deutschen ungarische Werke?
Rezeption und Übersetzung – Der dritte Band der Arbeitsgruppe Frankfurt '99

Autorin: Éva Vigyikán

Der dritte Band der Arbeitsgruppe Frankfurt ‘99 ist 2004 erschienen. Der erste Band wurde 2002, der zweite Band Anfang 2004 herausgegeben (vgl. „Frankfurt ‘99“, GeMa 1/2003; „Ungarische Literatur im fremden Kontext“, GeMa 1/2004). Das Hauptzweck des ersten Bandes war die Rezeption Ungarns als Schwerpunktland der Frankfurter Buchmesse in den deutschen Pressemeldungen darzustellen. Der zweite Band thematisierte die ausländische Rezeption der ungarischen Gegenwartsliteratur.

Der vorliegende Band wurde Péter Balassa, dem ehemaligen Professor des Lehrstuhls für Ästhetik an der Eötvös-Loránd-Universität in Budapest, gewidmet. Als Titel des Buches wurde der Titel des – ebenfalls im Buch befindlichen – Aufsatzes von Balassa gewählt: „Miért olvassák a németek a magyarokat?“ (Warum lesen die Deutschen die Ungarn?). Die Arbeitsgruppe Frankfurt ‘99 ist den ungarischen Germanisten bekannt. Der Band, der im Szegeder Grimm Verlag erschien, wurde von den Mitgliedern dieser Arbeitsgruppe herausgegeben: Árpád Bernáth und Attila Bombitz. Bei der Redaktion wirkte noch Miklós Fenyves mit. Unter den Autoren sind unter anderem sowohl Dozenten (Erzsébet Forgács, István Fried, Erzsébet Szabó) als auch Doktoranden (Lilla Kocsis, Vilmos Mazán, Szilárd Vakarcs, Róbert Csõsz, Miklós Fenyves, Judit Szabó) und Studenten (Szilvia Gál, Ágnes Túri) der Universität Szeged zu finden.
In diesem Band kehrt man zurück zu den wichtigsten und zahlenmäßig stärksten ausländischen Rezipienten der ungarischen Literatur, zu den Deutschen. Die ungarische Literatur spielte im kulturellen Austausch meistens die Rolle des Empfängers, wegen ihrer Sprache, Geschichte und Tradition. Zum Fortbestehen der nationalen Literatur ist es sehr wichtig, dass auch andere Nationen unsere Literatur kennen lernen. Deshalb ist es auch nützlich, dass man die Aufnahme und Rezeption unserer kulturellen Eigenschaften beachtet.
Die angefragten Autoren haben selbst ausgewählt, worüber und aus welchem Gesichtspunkt sie schreiben möchten. Die Aufsätze konzentrieren sich in erster Linie nicht auf das Niveau der Übersetzungen, sondern beschäftigen sich mit den Fragen der Übersetzungs- und Herausgeberpolitik. Die ersten Aufsätze handeln von dem Zusammentreffen und Verhältnis der deutschen und ungarischen Literatur im 20. Jahrhundert. Die Beiträge, die die deutschsprachigen Übersetzungen zum Thema haben, behandeln Bücher, die 1999 erschienen oder wieder herausgegeben wurden. Aufsätze, welche die Erfolgsgeschichte der vergangenen fünf Jahre (1999-2004) darstellen, runden den Band ab.
Obwohl es auch einen auffälligen Druckfehler im Band gibt (auf den der Werbung dienenden letzten Seiten des Buches wurden die Photos und die Inhaltsbeschreibungen der ersten beiden Bände der Arbeitsgruppe Frankfurt '99 miteinander verwechselt), kann der Leser auch diesmal ein sehr interessantes und vielseitiges Werk von den Autoren bekommen.