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Zeitung << 1/2004 << Regensburger Praktikantinnen in Szeged


Seminare, Hospitation, Mojo-Abende und Palatschinken
Regensburger Praktikantinnen in Szeged

Autorin: Anita Fekete

Im März 2004 haben an unseren Seminaren auch zwei deutsche Praktikantinnen teilgenommen. Sie haben ihr Praktikum für Deutsch als Fremdsprache in Szeged absolviert. Sie mussten sowohl hospitieren als auch im Gymnasium Tömörkényi selbst unterrichten. Die Universität Szeged und Regensburg stehen in engem Kontakt und neben dem Erasmus-Stipendienprogramm ist es möglich, dass deutsche Studenten aus Regensburg ihr Praktikum in Szeged absolvieren. GeMa hat die zwei Praktikantinnen, Hanna Bartenstein und Maria Synek gefragt, wie sie sich hier gefühlt haben, womit sie sich genau beschäftigten und was für Unterschiede sie zwischen den zwei Universitäten und Unterrichtssystemen gefunden haben.

Wart ihr schon früher in Ungarn? Wie ist euch die Idee gekommen gerade nach Ungarn zu gehen?
Hanna: Vor ca. zehn Jahren war ich schon einmal in Ungarn. Ich habe dort eine 14-tägige Rundreise gemacht. Mir hat es sehr gut gefallen, auch wenn ich noch etwas jünger war. Warum sollte ich also nicht wiederkommen? Am liebsten wäre ich natürlich in ein Land gegangen, von dem ich zumindest ansatzweise die Sprache kann. Im Angebot des DAAD gab es so eines allerdings nicht.
Maria: Ich war noch nie in Ungarn und war dementsprechend neugierig. Ungarn war mir bis zum Praktikum fast unbekannt, bis auf so stereotype Sachen wie die berühmte Tracht und die Salami.

Wir haben uns in einigen Seminaren getroffen, ihr habt viel hospitiert. Worin besteht eigentlich euer Praktikum an unserer Uni? Was solltet ihr leisten?
Hanna: Wir sollten an der Universität circa 30 Stunden hospitieren und zweimal 90 Minuten Unterricht halten. Ich für meinen Teil habe bei diesem Praktikum viel gelernt. Besonders gut hat mir gefallen, dass wir sowohl an der Uni als auch an der Schule unterrichten durften. Uns schien es auch eine gute Idee, dass uns ein eigenes Seminar anvertraut werden sollte. Leider hat dieses Seminar nicht stattgefunden.
Maria: Aber zum Glück haben uns sofort ein paar Dozenten angeboten, dass wir einige Stunden von ihnen übernehmen können. Auch an der Schule gab es für uns viele Möglichkeiten, Unterrichtsstunden zu halten. Wir hatten dort eine sehr nette Betreuungslehrerin.

Könnt ihr uns erzählen, wie bei euch das Lehramtsstudium aussieht?
Hanna: Das Lehramtsstudium für das Gymnasium sieht vor, dass die entsprechenden Fachbereiche vertieft studiert werden, z.B. Germanistik und Anglistik im Hauptfach. Mit dieser Fächerkombination könnte man später ebenso einen Magisterabschluss machen. Beim Lehramtsstudium kommen allerdings einige wenige Didaktikseminare hinzu sowie das Staatsexamen in Pädagogik, Schulpädagogik und Psychologie. Es setzt sich also aus verschiedenen Teilbereichen der einzelnen Fakultäten zusammen.
Maria: Unser Lehramtsstudium ist leider etwas zu wenig praxisorientiert. Man hat zwar schon ein paar Praktika, aber insgesamt kommt die Didaktik im Vergleich zu den anderen Fächern zu kurz. Vor allem das Gymnasiallehramt legt mehr Wert auf die wissenschaftliche Fachausbildung.

Wie hat euch das ungarische Unterrichtssystem an der Uni gefallen? Habt ihr wesentliche Unterschiede entdeckt?
Hanna: Das Seminarangebot ist ähnlich wie bei uns aufgebaut. Ich habe aber den Eindruck, dass das Unterrichtssystem etwas verschulter ist. Bei uns steht vor allem das eigenständige, wissenschaftliche Arbeiten im Vordergrund. Es ist freier, dafür werden aber auch mehr Eigenständigkeit und Initiative verlangt.
Maria: So große Unterschiede konnten wir aber nicht feststellen.

Wie findet ihr unseren Stammtisch? Ihr habt mehrere Abende im Mojo verbracht.
Hanna und Maria: Ja, der Stammtisch ist eine super Einrichtung. Die Abende im Mojo waren immer sehr lustig und auch sehr interessant. Man lernt dort viel über die kleinen und großen Unterschiede zwischen Ungarn und Deutschland. Aber auch andere Nationalitäten waren dort vertreten.

Würdet ihr noch mal gerne nach Ungarn kommen?
Hanna: Natürlich komme ich gerne wieder nach Ungarn. Mir hat vor allem gefallen, dass die Menschen so offen und freundlich sind. Schon allein wegen Torten, Palatschinken und Co. würde ich mich sofort wieder auf den Weg machen. Das Verhängnisvolle an einer Ungarnreise ist natürlich, dass man danach irgendwie versuchen muss, die überflüssigen Kilos loszuwerden.
Maria:Ungarn ist immer wieder eine Reise wert!