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Zeitung << 2/2003 << Das Károlyi-Mihály-Wohnheim
Das Károlyi-Mihály-Wohnheim
Autor: Andor Hajdú
Das Wohnheim Károlyi ist eines der größten des Landes, es hat ungefähr 800-850 Schlafplätze. Die meisten Bewohner studieren an der Naturwissenschaftlichen Fakultät und der Gyula Juhász Pädagogischen Hochschulfakultät. Die Zahl der Studenten der Philosophischen Fakultät ist hier ziemlich niedrig. Im Dezember 2003 wohnten elf Germanisten in diesem Wohnheim. Das Károlyi zählt nicht zu den traditionellen Wohnheimen für Studenten der Philosophischen Fakultät, deswegen bewerben sich auch wenige Germanisten um einen Wohnheimplatz im Károlyi.
Wenn man sich einen Stadtplan anschaut, denkt man, dass das Wohnheim Károlyi ziemlich weit von der Universität entfernt liegt. Das ist aber nur der Schein. Mit der Straßenbahn ist man in zehn Minuten in der Innenstadt. Außerdem liegt es auch günstig: Die Einkaufszentren Szeged Plaza und Tesco sind auch sehr nah. Unser Wohnheim bietet ein weites Spektrum an Dienstleistungen: Wir haben einen eigenen Lebensmittelladen, eine gute Bibliothek, einen Friseursalon und eine Kneipe, die gleichzeitig als Pizzeria funktioniert. Es gibt einen großen Konzertsaal, einen eigenen Basketballplatz und zwei Fitnessräume. Wem das nicht reicht, der findet daneben noch einen Sportplatz, den SZVSE-Sportplatz, wo man auch Fußball spielen kann. Die Ärztin der Universität praktisiert auch im Gebäude des Wohnheims. Es gibt einen Internetzugang in jedem Wohnraum.
Das Károlyi ist das einzige Wohnheim in Szeged – landesweit gibt es auch nur wenige – wo Ehepaare sogar mit Kindern wohnen können. Zur Zeit leben zehn Ehepaare im Studentenwohnheim. Die Direktorin des Wohnheims heißt Ágnes Varga. Das Wohnheim wird von dem Wohnheimrat geführt, aus jeweils einem Vertreter der insgesamt zehn Stockwerke und den Senioren. Der Vorsitzende des Wohnheimrats ist zurzeit Csaba Szvitan.
Das Károlyi ist auch durch die Feten berühmt. Anfang Oktober findet der Károlyi-Kennenlernabend statt. Im Februar gibt es Fasching. Mitte November gibt es den KOPAJ, der drei Tage dauert. Es ist ein großer Wettbewerb zwischen den Stockwerken. Es gibt sowohl Talent- als auch Sportwettbewerbe. Jeder Stock muss einen Film drehen, ein Theaterstück vorführen. Am zweiten Tag gibt es einen Stadtwettbewerb: Von morgens bis abends laufen die Teilnehmer durch die ganze Stadt und lösen verschiedene Aufgaben. Danach gibt es die große Party, die bis zum Morgengrauen dauert. Am letzen Tag gibt es ab fünf Uhr morgens den großen Sportwettbewerb. Vielleicht muss ich nicht genau beschreiben, wie da alle aussehen. Am Abend werden die Filme vorgeführt und danach wird die Entscheidung der Jury bekannt gegeben. Der Preis des Gewinners ist traditionell ein gestreifter Sonnenschirm, der mit anderen wertvollen Preisen (letztes Jahr einem DVD-Player) überreicht wird. Außerdem bekommt jedes Stockwerk als Preis (größtenteils alkoholische) Getränke.
Das Wohnheim hat eine eigene Zeitschrift, die Károgó. Man kann sie einmal im Monat vor dem Zimmer auffinden. In der Károgó erscheinen Artikel über das Wohnheim und das Leben im Wohnheim. Witze, Kochrezepte und Rätsel bleiben nie aus. Das letzte Heft (Nov. 2003) hat sich hauptsächlich mit dem KOPAJ beschäftigt. Auch ein Kommentar der Direktorin war darin zu lesen, wo sie ihr Lob für die Organisatoren äußerte.
Ich kann das Károlyi-Mihály-Wohnheim jedem empfehlen, der sich nicht langweilen möchte. Obwohl man im Wohnheim schwer in Ruhe lernen kann, weil es immer irgendwo eine Party gibt, sind die Leute hier sehr freundlich. Wenn man Schwierigkeiten hat, kann man sicher sein, dass man im Wohnheim schnell Hilfe findet.
Interview mit einer Germanistikstudentin aus dem Wohnheim
Bernadett, was meinst du über das GeMa?
Bernadett: Ich habe das letzte Heft ausführlich gelesen, und es hat mir sehr gut gefallen. Ich habe viel über das Germanistikstudium erfahren, und außerdem viele andere interessante Themen in der Zeitung gefunden.
Seit wann lebst du im Wohnheim?
Erst seit September 2003. Ich bin im ersten Studienjahr.
Wie findest du das Leben hier?
Interessant. Ich habe sehr viele Menschen kennen gelernt und auch neue Freunde gefunden. Manchmal gefällt es mir, dass hier so viel los ist, und manchmal stört es mich. Wenn ich Ruhe haben will, oder ganz einfach ein bisschen Zeit für mich allein brauche, ist es schwieriger. Ich finde es aber sehr gut, dass man sich gut amüsieren kann. Wir feiern oft Partys mit meinen Freundinnen.
Es gibt hier ziemlich wenige GermanistikstudentInnen. Warum hast du dir unser Wohnheim ausgesucht?
Vor dem Studienbeginn habe ich Prospekte über die Studentenwohnheime der Universität bekommen. Ich habe mich für das Károlyi aus praktischen Gründen entschieden, weil es nicht weit von der Universität liegt und gute Verkehrsverbindungen hat.
Hast du nicht gewusst, dass hier so wenige Germanisten leben?
Nein, ich wusste es nicht. Wenn ich es gewusst hätte, hätte ich mich vielleicht anders entschieden, denn eines der größten Vorteile eines Studentenheims ist ja der Kontakt unter den Studenten. Aber ich habe das Wohnheim, die Leute hier, meine Mitbewohnerinnen sehr lieb gewonnen, und ich möchte bleiben.
Warst du auf dem KOPAJ?
Ja, natürlich. Es war zwar ein bisschen viel für mich, aber insgesamt hat es mir gefallen. Die ganze Zeit herrschte eine ganz andere Atmosphäre im Wohnheim.
Vielen Dank für das Interview! Ich wünsche dir ein erfolgreiches Studium und viel Vergnügen in den folgenden Jahren.
Gern geschehen. Das gleiche wünsche ich dir und den GeMa-Lesern.
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