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Zeitung << 2/2003 << Interview mit Izabella Óvári
„Ich wurde selbstsicherer und habe jetzt mehr Mut zu sprechen“
Interview mit der DAAD-Stipendiatin Izabella Óvári
Autorin: Gabriella Dér
Im folgenden Gespräch befragte ich Izabella Óvári, die im Sommer 2003 drei Wochen mit einem DAAD-Stipendium an der Hochschule Bremen verbracht hat.
Wie bist du auf die Idee gekommen, nach Deutschland zu fahren?
Ich habe darüber im GeMa gelesen und auch an der Universität gehört. Viele haben gesagt, dass sich nur wenige um dieses Stipendium bemühen, weil alle glauben, dass sie es nicht bekommen. Ich wollte mich auch um ein Semesterstipendium bewerben, aber dazu muss man ein Forschungsvorhaben schreiben und deutsche Dozenten um Gutachten bitten, und dafür war es schon zu spät. Für das Sommerstipendium musste ich ein Formular ausfüllen und eine Empfehlung von einem unserer Dozenten beschaffen. Sie hat mir Herr Prof. Péter Bassola geschrieben.
An was für einem Kurs hast du in Bremen teilgenommen und wie sah das Programm aus?
Es war möglich aus verschiedenen Kursen zu wählen. Ich habe einen Sprachkurs besucht. In diesen Kurs sind Studenten aus 28 Ländern gekommen. Am ersten Tag mussten wir einen Test ausfüllen, nach dem wir in vier Gruppen eingeteilt wurden. Ich kam in die Oberstufengruppe. Es gab in einer Gruppe etwa 13 Personen. Die Stunden dauerten von neun bis halb eins, und am Nachmittag hörten wir uns verschiedene Vorträge an.
Wie hast du deine Freizeit verbracht?
Leider gibt es in Bremen im Sommer nicht viel Leben, weil es eine kleine Studentenstadt ist. Es wurden aber verschiedene Programme für uns veranstaltet: Wir waren auf einer Stadtbesichtigung in Bremen, in Bremerhaven, in Hamburg, auf Helgoland (es ist die einzige deutsche Insel in der Nordsee) und auch in der Beck’s Brauerei. Es gab eine Begrüßungsparty und eine Abschiedsparty. Wir waren auch in Worpswede, es ist ein Künstlerdorf. Wir haben im Kino den Film „Goodbye Lenin“ gesehen, der mir sehr gut gefallen hat und den ich jedem empfehlen kann.
Du hast dich also in Bremen wohl gefühlt.
Ja, ich habe mich sehr wohl gefühlt. Es war interessant Studenten, aus 28 Ländern kennen zu lernen. Ich habe viele neue Freunde, mit denen wir seitdem im Briefwechsel stehen. Mit der Stipendienleistung kann man auch auskommen. Das Geld ist für drei Wochen genug. Sprachlich konnte ich mich leider kaum entwickeln, weil die anderen Kursteilnehmer auch nicht besser sprachen als ich, und es gab keine Verbindung mit Deutschen außer der Dozenten. Ich wurde allerdings selbstsicherer und habe jetzt viel mehr Mut zu sprechen.
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