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Zeitung << 2/2003 << Veränderungen im Verkehrswesen für Ungarn nach dem EU-Beitritt


Veränderungen im Verkehrswesen für Ungarn nach dem EU-Beitritt
Autorin: Györgyi Turóczi

Brauchen wir einen anderen Führerschein, einen anderen Reisepass oder einen anderen Personalausweis nach dem EU-Beitritt? Wie können wir ein Auto kaufen oder verkaufen? Was erwartet uns bezüglich der Umweltverschmutzung in der EU? Das interessiert nicht nur mich, sondern auch noch viele andere, auch meine Freunde, mit denen ich darüber gesprochen habe, und ich habe auch im Internet nachgeschaut.

Automärkte
Es wird im Fahrzeugbestand nach dem Beitritt drastische Änderungen geben. Ab 2005 wird der Automarkt der Europäischen Union vollständig frei. Das ist gut für die Verbraucher, die Preise werden sich ausgleichen, die Bedingungen der Finanzierung werden gleichartig. Der Durchschnittsalter der Fahrzeuge und die Autopreise werden bedeutend niedriger. Man braucht in Zukunft immer weniger Dokumente. Alles wird aber besonders dann bemerkbar, wenn die Grenzen verschwinden. Wir müssen danach auch kein Zoll für unser Auto zahlen, das ist schon jetzt im Verlauf. Die alten Autos werden plötzlich billiger, aber das wird nur „eine Minute“ dauern. Der Staat wird es bemerken und Maßnahmen treffen, das abzuschaffen. Alle Teilnehmer des Marktes sollen mit den Autofabriken einen Vertrag für eine bestimmte Zeit (5 Jahre) schließen. Die Markenhandlungen müssen strengeren Qualitätsanforderungen entsprechen, aber die Verpflichtungen, Service durchzuführen, werden strenger. Man kann in der Zukunft die Bestandteile nicht nur von den Autoherstellern kaufen. Auch neue Autokaufleute werden in Ungarn erscheinen, aber die Zahl derer wird niedriger. Die Klein- und Privathandlungen werden verschwinden.

Dokumente
In der EU werden alle Dokumente einheitlich. Es kostet natürlich viel Geld, was natürlich schlecht ist. Da in Ungarn die Kennzeichen der Fahrzeuge den Erwartungen der Europäischen Union entsprechen, wird es nach dem Beitritt voraussichtlich nur in den Formen Änderungen geben: die EU-Fahne löst den ungarischen Trikolore ab. Bei der Versicherung werden wohl keine besonderen Änderungen eingeführt. Außer der Hungária Versicherung AG ist fast jede größere Versicherungsanstalt westlich ihrer Herkunft nach. Der EU-Reisepass ist anders als unser jetziger, und man braucht ihn nur beim Fliegen. Wenn man mit dem Auto fährt, wird der Reisepass nicht verlangt. Nach Amerika zu reisen wird schon schwerer trotz des EU-Reisepasses. Nach dem Beitritt kann man auch mit dem Personalausweis neueren Typs reisen. Die Adressenkarte (Meldezettel) wird aber noch weiterhin gebraucht. Der ungarische Führerschein ist EU-gerecht. Die Prüfungsanforderungen in Ungarn entsprechen denen in der EU. Die Regelungen im Verkehr, der Verkehrsversicherung und der TÜV werden nicht verändert, weil sie schon heute auf dem Niveau der Union sind.

Transport
Die Bedingungen der Fahrt in der EU sind sehr streng, da die LKWs und die größeren Kraftwagen sehr unfallgefährlich sind. Bei den größeren Transportfirmen wird es keine erheblichen Probleme geben. Die privaten Fuhrleute werden aber die Anforderungen der EU wohl nicht erfüllen können. Frachtbriefe braucht man nur noch nach Osten. Die Vorschriften hängen von dem Autotyp ab. Im Inland gibt es keine Vorschriften bezüglich des Autotyps. Ins Ausland darf man aber nicht mit beliebigen Fahrzeugen fahren.

Umweltverschmutzung
Es wird sehr strenge Vorschriften zur Vermeidung der Umweltverschmutzung in der EU geben. Es bezieht sich auch auf die Fahrzeuge, die Firmen und den Transport. Diese Umweltschutzvorschriften werden aber von vielen nicht erfüllt. Die Spediteure, die Firmen und die Einzelhändler werden wohl nicht so viel Geld haben, die Vorschriften einzuhalten. Die Europäer fahren heute öfter und weiter als früher. Das Verkehrswachstum verursacht trotz der reineren Fahrzeuge und der besseren Verkehrsorganisierung bedeutende Umwelt-, gesellschaftliche und wirtschaftliche Probleme. Die EU-Mitgliedsstaaten und Gesellschaftsorganisationen wissen, dass die einzige Möglichkeit zur Einschränkung der Umweltschäden durch den Verkehr die Herabsetzung des Verkehrs selbst ist. Der Grund der Steigerung des Verkehrs ist die Erhöhung des Lebensstandards. Das rasche Wachstum des Kraftwagens führt zu vermehrtem Gebrauch des Wagens, was schnelles Straßenbauen nach sich zieht. Das kostet aber sehr viel Geld. Das Wachstum des öffentlichen Straßenverkehrs und des Flugverkehrs, das die Entwicklung der Infrastruktur zur Folge hat, verdirbt zweifellos die Umweltqualität Europas. Das Grundproblem der Luftqualität in den Wohn- und Arbeitsumgebungen der Menschen ist der Straßenverkehr, der auch die Flüsse und Seen verschmutzt. Ein mögliches Mittel der Reduzierung des Verkehrs wäre die Einführung der einheitlichen Steuer. Dazu bräuchte die EU aber ein vollständiges Einverständnis der Mitgliedstaaten.