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Zeitung << 2/2003 << Wiener Christkindlmarkt
Wiener Christkindlmarkt
Autorin: Györgyi Turóczi
Im Rahmen der Wiener GeMa-Studienfahrt haben wir uns am 5. Dezember 2003 auch den Christkindlmarkt in Wien angeschaut.
Am Wiener Rathausplatz fand heuer vom 15. November bis 24. Dezember der Christkindlmarkt statt. Was mich am meisten in Wien faszinierte, waren die Weihnachtslichter. Wir sahen überall diese Weihnachtsstimmung erregenden Lichtern, die die ganze Stadt beleuchteten. In den Rathausfenstern gab es einen Adventskalender. Jeden Tag wurde ein neues Fenster aufgemacht. Das Gebäude war sehr schön beleuchtet. Auch die Bäume leuchteten in verschiedenen Farben, was man schon von weit sehen konnte. Dieser farbige Schein strömte Wärme aus, und ich hatte das Gefühl, als wenn er mich gerufen hätte.
In der Christkindl-Werkstatt konnte man Weihnachtsgeschenke für den Liebsten basteln und kaufen. Egal, ob Kekse backen, Kerzen formen oder Keramiken anfertigen, der Fantasie und Kreativität waren dabei keine Grenzen gesetzt. Unter fachkundiger Anleitung konnte man solche Weihnachtsgeschenke basteln, über die sich die Eltern und Freunde sicher freuen werden. Die Düfte von kandierten Früchten, Lebkuchen, Punsch, Maroni und Tannenzweigen ließen vorweihnachtliche Stimmung aufkommen. Neben den Verkaufsständen gab es auch umfassende Bastel- und Vergnügungsprogramme für jede Altersstufe: Das traditionelle Ponyreiten, Fahrt mit dem Ringelspiel, dem Rentierzug oder dem Christkindl-Express. Der Duft der frischgebrannten Nüsse, Kokosbusseln und des Glühweins deutete wirklich an, dass Weihnachten sich näherte. Man trank Glühwein oder Punsch, weil sie sehr gut schmecken, und weil man das Häferl nach Hause nehmen konnte. Es geht hier nicht unbedingt darum, ein Geschenk zu kaufen, sondern sich wohl zu fühlen. Trotz der Kälte. Was wäre der Advent ohne Christkindlmarkt? Ohne den Christkindlmarkt ist Weihnachten kein richtiges Fest.
Auch etwas Ungarisches war auf dem Christkindlmarkt zu finden. Man konnte Kukuruz und Langos riechen, was uns an Ungarn erinnerte. Die vielen Kuchenarten sahen so hübsch aus, dass man das Gefühl hatte: „Ich muss das einmal probieren“, obwohl man nicht wusste, wie sie schmecken. Punschhäferl'n und Powidl Mohn habe ich noch nie gesehen und auch nie gegessen, und auch der Stanl war mir ganz unbekannt. Die steierischen und südsteierischen Maroni-Röllchen und den Südtiroler Stengl kennen zu lernen war ein großes Erlebnis. Sie sehen fantastisch aus, und sie schmecken auch sehr gut. Neben den „Bäckereien“ gab es auch Stände, wo handgemalte und selbstgeblasene Weihnachtsschmuckwaren zu kaufen waren, z.B. Kugeln, die so groß waren, dass sie nicht einmal in zwei Händen Platz hatten. Eine solche Kugel kostete 19 Euro, aber man konnte auch welche für 25 Euro finden. Die selbstgemachten und -gemalten Kerzen waren auch sehr hübsch, aber ich hätte kein Herz sie zu verbrennen.
Als ich zu Hause ankam, und die Geschenke vom Wiener Christkindlmarkt überreichte, bereitete ich meiner Mutter und Großmutter sehr große Freude. Die Österreicher wissen, was sie machen. Sie verstehen es aus dem Effeff, womit man anderen Freude machen kann. Sie können ein kleines Ding so geschmacksvoll basteln oder schmücken, dass es für die anderen wirklich wertvoll sein kann. Alles, was ich auf dem Wiener Christkindlmarkt sah, kann ich nicht aufzählen. Jeder soll ihn sich selbst ansehen, weil es ein tolles Erlebnis ist.
Internet: www.christkindlmarkt.at
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