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Zeitung << 2/2003 << Österreichisches Kulturforum


Österreichisches Kulturforum
Eine wichtige Informationsstelle für Fragen über Österreich

Autorinnen: Bernadett Paor Smolc, Mariann Palotai

Am 1. Dezember 2003 haben wir das Österreichische Kulturforum in Budapest besucht. Der Kulturattaché, ehemaliger österreichischer Lektor an der Universität Szeged, Mag. Christian Oberwagner hat uns das Institut vorgestellt. Zu den Zuständigkeiten des Kulturforums gehören die Vermittlung der österreichischen Kultur in Ungarn und auch die Informationsvermittlung über das Studieren in Österreich, über österreichische Universitäten und Hochschulen. Es hält auch den Kontakt mit den österreichischen Lektoren in Ungarn.

1976 wurde das Österreichische Kulturinstitut gegründet, seit 2001 heißt es Österreichisches Kulturforum (ÖKF). Es hat ein gemeinsames Gebäude mit der Botschaft der Republik Österreich in Budapest, in der Benczúr utca 16. Das Institut ist räumlich begrenzt, aber es finden hier auch Lesungen, Vorträge und Konzerte statt. Es gibt hier auch eine österreichische Bibliothek, die vom Bestand her ähnlich wie die Österreich-Bibliotheken in Szeged, Debrecen, Pécs und Szombathely sind. Warum Kulturforum? Man wollte die Trennung(en) zwischen eigenständigen Instituten einerseits und den Kulturabteilungen der Botschaften anderseits aufheben und dem Ganzen im Sinne einer „Corporate Identity” ein homogenes Erscheinungsbild geben. Deshalb wurde es Österreichisches Kulturforum genannt, auf Ungarisch Osztrák Kulturális Fórum. Es gibt auch ein gemeinsames Logo. Damit wollte man eine Einheitlichkeit schaffen und auch im Ausland ein einheitliches Auftreten nach außen hin präsentieren. Die Tätigkeiten des Forums sind einerseits die Verbreitung und die Vertretung der österreichischen Kultur und damit die österreichische Kultur im Ausland bekannter zu machen. Die Mitarbeiter des Kulturforums versuchen österreichischen KünstlerInnen nach Ungarn zu holen und hier als Vertreter der österreichischen Kultur zu präsentieren. Das ist der größte Teil der Aufgabe, der andere Teil besteht darin, dass das Forum eine sogennante Anlaufstelle, eine Informationsstelle für Fragen aller Art ist, sagte dem GeMa Mag. Christian Oberwagner. Das Forum hat auch eine Homepage eingerichtet. Österreich legt sehr viel Wert auf die Nachbarschaft mit Ungarn, und es herrscht eine besondere Art von Kulturwelt zwischen Österreich und Ungarn. Es ist eine spezielle Art von Kulturarbeit, weil die zwei Länder übereinander sehr viel wissen. Die Ungarn wissen sicher mehr über Österreich als umgekehrt. Die Beziehung zwischen Österreich und Ungarn musste langsam aufgebaut werden. 1976 war es unter den politischen Bedingungen schwieriger als heute. Schon vor der Wende gab es aber im Kulturbereich sehr gute Kontakte. Die Beziehung ist immer besser geworden. Es entwickeln sich mehr und mehr Netzwerke und Partnerschaften im kulturellen Bereich. Das Forum tritt dabei immer öfter als Vermittler auf, weil die Ungarn selbst zu ihm kommen: Sie wissen, welche österreichischen Künstler sie sehen wollen. Das Interesse muss vom Gastland da sein, erklärte uns Mag. Oberwagner. Aber es ist auch da, und das erleichtert die Aufgabe des ÖKF. Die Nähe von Österreich spielt auch eine wichtige Rolle.
In letzter Zeit hat das Forum sehr viel Kontakt zur Budapester Jugendszene. Den Anspruch der Jugendlichen muss man auch erkennen. Es muss hier den Leuten gefallen, so entsteht eine gegenseitige Partnerschaft, so Oberwagner. Dieses kulturelle Netzwerk funktioniert sehr gut. Das Ziel ist, die neuere österreichische Kultur zu vermitteln, und nicht die Kultur, die mit Österreich sowieso verbunden ist, z.B. Schubert, Mozart oder die Wiener Philharmoniker. Die Zielgruppe sind die Ungarn aber selbstverständlich auch die in Ungarn lebenden Österreicher. Zu erwähnen ist auch eine immer stärker werdende Zusammenarbeit mit den anderen vor Ort tätigen Kulturinstituten.
Wir fragten Herrn Mag. Oberwagner auch danach, was die Aufgabe eines Kulturattachés ist: Er soll Projekte finanziell und organisatorisch planen und durchführen. Bei der Planung und Durchführung bekommt das Forum, das in Budapest mit sieben Mitarbeitern vertreten ist, die finanzielle Unterstützung vom österreichischen Außenministerium.