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Zeitung << 2/2003 << Österreich Institut Budapest


Österreich Institut Budapest
Autorinnen: Tünde Mészáros, Györgyi Turóczi

Im Österreich Institut Budapest laden helle, freundliche Kursräume mit moderner Technik zum Lernen ein. Die Wände des Lesesaals sind mit Werken der KursteilnehmerInnen geschmückt. Hier findet man Zeitungen, Magazine, Fernseher, und man kann auch im Internet stöbern. Diese Medien können viel dazu beitragen, dass das Deutschlernen Spaß macht. Bei unserer GeMa-Studienfahrt am 2. Dezember 2003 hatten wir die Gelegenheit ein Interview mit der Institutsleiterin Frau Mag. Leonore Peer zu machen.

Das Österreich Institut bietet Kurse für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Ist das Interesse groß an den verschiedenen Sprachkursen?
Wir können in ganz Ungarn beobachten, dass mehr Leute Englisch lernen wollen als Deutsch. Trotzdem haben wir jetzt so viele Kurse wie noch nie. Es gibt auch Kurse für Firmen. Die Kurse orientieren sich an den österreichischen und internationalen Sprachzertifikaten. Es gibt Stufenmarkierungen, weil wir unterschiedliche Gruppen haben, die unterschiedliche Sprachkenntnisse mitbringen. Es gibt einen Einstufungstest, anhand dessen die Lernenden in die entsprechenden Kurse eingeordnet werden. Es hat kein Sinn, wenn man sagt: „Ich habe drei Jahre lang Deutsch gelernt“. Man kann hier auch die in Ungarn akkreditierten Sprachprüfungen ablegen. 500 Leute haben in diesem Jahr die Prüfung abgelegt. In einem Jahr haben wir ca. 1600 Kursteilnehmer. Die meisten Lerner sind Erwachsene, also von 16 Jahren aufwärts. Im Rahmen dieser Kurse gibt es Alltagsdeutsch, Wirtschaftsdeutsch, Kommunikation, Grammatik, spezielle Prüfungsvorbereitungskurse, Fachsprachenkurse, Firmenkurse und Einzeltrainings. Eine Gruppe hat mindestens acht Kursteilnehmer und maximal vierzehn. Die meisten Lehrer sind aus Ungarn. Auch die Prüfungen werden von ihnen abgenommen. Unsere Lehrer bekommen in Wien eine Einschulung, wodurch sie die Prüfberechtigung erhalten. In dem modernen Fremdsprachenunterricht spielt die Handlungstätigkeit, die Kommunikation die wichtigste Rolle. In den Kursen wird sehr viel gesprochen. Das ist ganz wichtig.

Welche Prüfungen kann man hier konkret ablegen?
Alle Kursstufen auch Wirtschaftsdeutsch. Man kann das ÖSD-Diplom machen und auch das Wirtschaftsdiplom Deutsch, obwohl letzteres nicht von vielen gewünscht ist, weil es in Ungarn nicht akkreditiert ist. Die Grundstufen-, Zertifikat- und Mittelstufenprüfungen, die wir hier haben, sind in Ungarn akkreditiert. Die meisten wollen nicht das internationale ÖSD-Zeugnis, sondern das ungarische Prüfungszeugnis. Es gibt noch Kinderprüfungen wie Kid 1 und Kid 2, Kompetenz in Deutsch 1 und 2.

Lehren Sie das österreichische Deutsch? Es gibt immer wieder Missverständnisse, beispielsweise wegen der Differenzierung zwischen den bundesdeutschen Varianten und den österreichischen Varianten.
In dem Wortschatz eigentlich schon. Wir versuchen möglichst viele österreichische Texte zu verwenden. Die Kursteilnehmer sind dazu angehalten, dass sie sich in alltagssprachlichen Varietäten zurechtfinden, dass sie sich im Norddeutschen zurechtfinden, in Österreich zurechtfinden und auch in der Schweiz.

Welche andere Tätigkeiten haben Sie noch neben den Sprachkursen?
Unsere Haupttätigkeit sind Sprachkurse und Sprachprüfungen, aber es gibt auch Rahmenprogramme. Es gibt bei uns eine Lernberatung, die kostenlos ist. Da kann man hingehen und sich beraten lassen, wie man besser lernen kann. Und es gibt noch Veranstaltungen für Schulen.