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Zeitung << 2/2003 << Seminar Informatik und Literatur für Germanisten
Wie kann man den Computer bei der wissenschaftlichen Arbeit effektiv verwenden?
Seminar Informatik und Literatur für Germanisten
Autorin: Szilvia Hajdu
Hast du Computerphobie? Kannst du den Computer gar nicht einschalten? Kennst du dich in dem Internet-Labyrinth nicht aus? Oder willst du einfach mehr über die Welt der Informatik wissen? Ich möchte dir ein Seminar empfehlen, wo du nicht nur eine theoretische Ausbildung bekommen, sondern auch deine Kenntnisse sofort in der Praxis ausprobieren kannst.
Das Seminar wird von einem wirklich freundlichen Gastdozenten, Ádám Hegyi gehalten, der im EISZ-Kabinett der Universitätsbibliothek arbeitet (Elektronikus Információszolgáltatás = Elektronischer Informationsdienst). Er ist sehr hilfsbereit und hat große Geduld während des ganzen Kurses. Die Seminare werden im PC-Raum gehalten, und die Unterrichtssprache ist Ungarisch. Es gibt aber Pflichtliteratur sowohl auf Deutsch als auch auf Ungarisch. Ich besuchte dieses Seminar letztes Jahr. In den ersten Stunden wiederholten wir die Grundlagen der Informatik, und das Ziel war dabei, dass wir alle das gleiche Niveau erreichten, um mit den komplizierteren Sachen umgehen zu können. Dann beschäftigten wir uns mit den verschiedenen Suchmaschinen, was der nützlichste Teil des Seminars war, weil wir endlich von jemandem erfahren haben, wie man im Internet professionell recherchieren kann. Wir haben schon auch früher Informationen im Netz gesucht, aber von Ádám bekamen wir tolle Tipps, wie wir die Informationsflut vermeiden können, oder was wir tun sollen, wenn wir nur in Zeitschriften suchen wollen.
Ich arbeite viel mit dem Computer und surfe ständig im Internet, aber in diesem Seminar erfuhr ich wirklich sehr viel Neues, und was für mich wichtig ist: ich kann von diesen Kenntnissen in meinem Studium und auch in meinem Privatleben sehr viel profitieren.
Neben der Profisuche lernten wir noch Digitalisieren, wir probierten das Scannen aus und machten mit dem eingescannten Bild in Paint Shop ganz interessante Sachen, wie zum Beispiel aus einem Foto mit Tageslicht ein Foto mit Licht beim Sonnenuntergang. Jeder hat schon sicherlich von den Möglichkeiten solcher Programme gehört, aber ein durchschnittlicher Germanist verwendet diese nicht jeden Tag, obwohl es einfacher ist, als wir es uns gedacht hatten. Ein weiteres Thema war die Publikation im Internet, worüber wir nur redeten, aber was wir so einfach nicht ausprobieren konnten, vielleicht noch später! An dieser Stelle wurden wir darüber informiert, wie man Internet-Quellen in dem Literaturverzeichnis einer wissenschaftlichen Arbeit angeben soll. Es ist eine wichtigere Sache, als es auf den ersten Blick scheint. Als uns Ádám fragte, wusste niemand darüber Genaueres. Auch deshalb ist das immer ein Problem bei den Seminararbeiten. Wir geben diese Quellen falsch oder gar nicht an. Man soll auch in diesem Fall den Autor, den Titel, den Ort und die Zeit der Ausgabe, die Zeit der letzten Aktualisierung, und die ganze URL-Adresse angeben. Schließlich soll man auch das Datum hinzuschreiben, wann man die Seite verwendet hat. Wenn man eine Information nicht finden kann, sollte man [?] statt der Angabe schreiben.
Was die Anforderungen betrifft, konnten wir zwischen drei Aufgaben wählen: einen Text (Goethes Faust) einscannen und digitalisieren; eine professionelle, wissenschaftliche Internet-Suche zu angegebenen Themen machen (z.B. zum Thema Schriftlichkeit und Mündlichkeit); eine Seminararbeit schreiben. Die erste Aufgabe konnten nur Wenige machen. Bei der zweiten Aufgabe sollte man mindestens zwanzig Ergebnisse haben. Es war gar nicht einfach und dauerte ca. vier Tage lang.
Ich kann dieses Seminar jedem empfehlen, der in Informatik Anfänger ist oder seine Kenntnisse in diesem Bereich erweitern möchte. Man darf aber nicht vergessen, dass dieser Kurs mit dem Fach Informatik nicht gleichzustellen ist. Es wäre allerdings nützlich darüber nachzudenken, dieses Seminar im ersten Studienjahr als Pflichtkurs anzubieten, oder eben eine spezielle Informatikausbildung als ein B-Fach zustande zu bringen.
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