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Zeitung << 2/2003 << Gespräch mit einer ehemaligen Germanistikstudentin der Universität Szeged


"Man muss sich als Lehrerin schon von Anfang an vorbereiten"
Gespräch mit einer ehemaligen Germanistikstudentin der Universität Szeged

Autorin: Gabriella Szabó

Rita Lukovics (rechts) unterrichtete schon als absolvierende Studentin in Orosháza, im Táncsics-Mihály-Gimnasium Deutsch. Nach dem Diplom fand sie eine Stelle als Lehrerin im Bródy-Imre-Gymnasium in Budapest, im vierten Bezirk. Hier sind die bevorzugten Stunden Dramentheorie und Kunstgeschichte. Deswegen wurde die deutsche Fremdsprache in den Hintergrund gerückt. Über ihre Erfahrungen und ihre Meinung zum Deutschunterricht habe ich sie gefragt.

Wolltest du immer Lehrerin werden? Wie hast du dich auf diesen Beruf vorbereitet?
Schon am Anfang meiner Studienzeit stand fest, dass ich Lehrerin werden möchte. Aus diesem Grund habe ich viele Materialien gesammelt und an verschiedenen Deutschseminaren teilgenommen. Ich habe sehr viel Zeit in der Bibliothek verbracht und in verschiedenen methodischen Zeitschriften geblättert. Ich habe mich auch zweimal, im Rahmen des Erasmus- und des Goethe-Programms, in Deutschland an didaktischen Seminaren beteiligt. Aus diesen Seminaren habe ich dann als Lehrerin sehr viel Kapital geschlagen.

Wie hast du angefangen eine Stelle als Deutschlehrerin zu suchen? Hat die Suche bei dir lange gedauert?
Ich bin mehrmals im Internet gesurft und nach dem geeigneten Gymnasium gesucht. Dann bin ich auf diese Schule gestoßen. Ich habe meinen Lebenslauf eingereicht, und ich wurde sofort von der Direktorin der Schule angerufen. Daneben habe ich mich um mehrere Arbeitsplätze in verschiedenen Gymnasien beworben, aber von diesen Schulen gab es leider keine Antwort.

Waren die ersten Tage im Gymnasium schwer? Hattest du Angst vor etwas?
Da ich schon in meinem letzten Jahr vor dem Diplom in Orosháza unterrichtet habe, waren die ersten Tage im Bródy-Imre-Gymnasium gar nicht schwer. Die Situation war für mich überhaupt nicht fremd.

Wie hast du dich auf die Stunden vorbereitet?
Ich hatte jeden Tag fünf oder sechs Stunden, und zu diesen Stunden brauchte ich, vor allem am Anfang, viel Vorbereitung, sowie Stundenpläne anfertigen, Artikel suchen, usw. Ich habe mich ungefähr zwei Stunden pro Tag auf den Deutschunterricht vorbereitet.

War es schwierig, die Schüler in Bewegung zu setzen?
Als ich noch im Táncsics-Mihály-Gymnasium unterrichtet habe, war ich sehr froh darüber, dass die Schüler motiviert waren. Diese Schüler waren zwischen 10 und 13. Aber in Budapest war das leider nicht mehr der Fall. Dort waren meine Schüler älter, und nicht mehr so sehr an der Sprache interessiert. Der Kunstunterricht ist in diesem Gymnasium bevorzugt. Vielleicht hängt das auch von dem Alter der Schüler ab. Ich hatte immer etwas, z.B. ein kleines Spiel, ein Lied, um das Interesse der Schüler zu wecken. Das hat sich aber nur selten bewährt.

Inwiefern hat sich der Deutschunterricht seit der Zeit geändert, als du Deutsch gelernt hast?
Ich habe schon in der Grundschule angefangen Deutsch zu lernen. Damals dominierten ganz andere Methoden als heutzutage. Früher sollten die Schüler eher die langweiligen Grammatikregeln einbüffeln, und heute wird mehr Wert auf die Kommunikation und Dialoge gelegt. Das war für mich neu in meiner Studienzeit.

Haben sich deine Erwartungen im Zusammenhang deines Berufs erfüllt?
Als ich in Budapest unterrichtete, war ich sehr oft traurig, dass mein Fach, die Sprache, weniger beliebt bei den Schülern war. Trotzdem finde ich, dass man sehr viel Freude an der Lehre finden kann, wenn man es will. Für mich ist Lehrerin sein ein Beruf, den man ernst nehmen und nicht nur als Notlösung wählen muss. Man muss sich als Lehrerin schon von Anfang an vorbereiten.

Vielen Dank für das Gespräch! Ich wünsche dir alles Gute im Leben!