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Zeitung << 2/2003 << Schloss Klaus


Schloss Klaus
Autorin: Boglárka Rácz

Klaus ist ein kleines Dorf in Oberösterreich am Fluss Steyr. In diesem Dorf gibt es kein Geschäft, Kino, Disko, Museum oder Theater. Es gibt nur eine Sehenswürdigkeit in diesem Dorf: das Schloss Klaus. Es liegt in einer wunderbaren Gegend an einem kleinen See, namens Klaus, inmitten von grünen Hügeln, Wäldern, Rad- und Wanderwegen, Bauernhäusern.

Alles ist still und ruhig. Man kann das Schloss schon von weitem bemerken. Es steht auf einem Berg. Es sieht herrlich aus, besteht aus zwei Teilen: Burg und Schloss und hat eine strahlende gelbe Farbe, mächtige Fenster und schöne Turme. Früher gab es hier nur eine mittelalterliche Burg, die man mit viel Arbeit und Mühe restauriert hat, dann wurde erst das Schloss dazugebaut. Jugendliche und Freiwillige haben daran gearbeitet. Auch heute arbeiten viele Jugendliche aus verschiedenen Ländern am Schloss. Drinnen ist das Schloss auch sehr schön. Es gibt eine große Küche, viele Zimmer, und die Räume haben bestimmte Namen: Rittersaal, Kaminzimmer, Burgstube, Burgsaal. Alles sieht so aus wie im Mittelalter. Es ist voll von alten Möbeln, Bildern von Adeligen und extrem vielen Treppen.
Heute dient das Schloss Klaus als ein Christliches Jugendzentrum. Es gibt solche in Deutschland, England, Texas, Indien, Japan, Spanien und auch noch in anderen Teilen der Welt. Es werden viele Veranstaltungen organisiert. Im Sommer gibt es eine Lego-Woche, eine Vater-Kind-Woche, eine Familienwoche, Ten English Days, Zeltlager usw. Im Winter gibt es hier eine Bibelschule. Ihr Ziel ist, dass die Menschen Jesus besser kennen lernen, Gottes Wort hören, und ein bisschen Ruhe finden können. Die Menschen, die da arbeiten, sind total nett, sie lächeln immer, und arbeiten mit Freude. Peter Gasser ist der sogenannte “Boss“ für alles, was im Schloss geschieht. Elisabeth ist die Chefin, Esther der Boss der Hausangestellten, Michael leitet den Bautruppe. Uli, Katie und Maria arbeiten an der Rezeption und Markus hilft einem in der Buchhandlung. Ich habe von unserem Pfarrer über das Schloss Klaus gehört. Im Sommer 2003 habe ich vier Wochen im Schloss verbracht und war eine der Hausangestellten. Ich habe Staub gesaugt, Duschen und Waschbecken gewaschen, WC geputzt, Boden gewischt und Kleinigkeiten im Schloss erledigt. Wenn es „Change“ gab, d.h. eine neue Gruppe kam, mussten wir alle Zimmer aufräumen, alle Betten beziehen und alles schön zusammenstellen. Ich hatte jede Woche 1,5 Tage Freizeit. In meiner Freizeit bin ich Fahrrad gefahren und geschwommen. Einmal habe ich für die ganze Belegschaft (24 Leute!) Gulasch mit Nudeln und Gurkensalat gekocht, und die ungarischen Burschen haben auch Palatschinken gemacht. Alle haben dann im Schloss ungarisch gegessen. Diesen Sommer waren viele Ungarn dabei. Ich musste manchmal auch dolmetschen. Jeden Wochentag hatten wir ein „Prayer“ – ein Gebet -, wo wir die Bibel gelesen haben und darüber geredet und nachgedacht haben. Da waren nur Christen, aber aus vielen Gemeinden: Baptisten, Kalvinisten, Katholiken. Ich habe viele Mädchen und Burschen aus Tschechien, Indien, Polen, Österreich, Deutschland und Frankreich kennen gelernt. Es war wunderbar, wenn bei einem Prayer jeder in seiner Muttersprache gebetet hat. Ich bin froh, dass ich da helfen konnte. Ich habe gefühlt, was ihr Motto ist: „Eine feste Burg ist unser Gott!“

Internet: www.schlossklaus.at