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Zeitung << 2/2002 << Darf ich meine Meinung über die Insel sagen?


Darf ich meine Meinung über die Insel sagen?
Eine neue Zeitung von Germanistikstudenten

Autorin: Judit Bakos

Die Aufgabe, an einer neuen Initiative Kritik zu üben, scheint und schien mir schon immer vielfach schwer zu sein, so auch mein Unternehmen, dass ich über die erste Ausgabe der Studentenzeitung Insel eine Rezension schreibe. Eigentlich hätte ich mit dieser Zeitung nicht viel zu tun. Ich studiere in Szeged, müsste die Studenten der katholischen Péter-Pázmány-Universität, ihr Leben, ihre Probleme nicht kennen. In meinem Fall steht es aber ganz anders. Ich habe zu dieser Zeitung von Anfang an eine besondere Zuneigung. Ich studiere auch Germanistik, bin auch in der Redaktion einer germanistischen Studentenzeitung, des GeMa tätig. Was aber alles erklärt: ich war ein Jahr lang Studentin der katholischen Péter-Pázmány-Universität. Vielleicht zu viele Gemeinsamkeiten, um objektiv bleiben zu können, aber ein Grund, um ehrlich zu sein.

Schon die Titelseite hat mich fasziniert, mit ihrer Vielfältigkeit, mit ihrer cleveren Gestaltung. Genauso die Titel, die ich ausdrucksstark und geistreich finde. Eine Zeitschrift auf einmal durchzulesen, ist nicht zu empfehlen, aber gerade beim Lesen der Artikel habe ich den Eindruck bekommen, dass die Zeitung anhand der vielseitigen Texttypologie und Themenwahl an Frische und Lebendigkeit gewinnt. So die drei Interviews, die nicht der Langeweile dienen, da sie Personen mit den verschiedensten Bindungspunkten zu der Uni (Institutsleiter, Dichter-Lehrer, Leiterin der Theatergruppe) vorstellen. Die Rubrik „aus fremden Ländern” halte ich für eine gute Idee und für recht aktuell, noch interessanter sind aber die gewählten Textthemen dieses Bereichs: eine Zauberlegende, ein inniger Bericht über eine kleine Gemeinschaft und ein Reisetipp voller Humor und Frechheit. Wieder zum Gratulieren! Es ist zwar zu bemerken, dass die Autoren der Insel keine Muttersprachler sind - in unserer Zeitung ist es auch nicht anders -, aber es ist lobenswert, dass man sich bemüht, sich in den Artikeln frappant und lebensnah zu äußern.
Es hat mir besondere Freude gemacht, Themen zu finden, die mich persönlich anregen: über meinen Lieblingsroman Die Glut zu lesen, Näheres über Imre Oravecz zu erfahren, in dessen Jeder anderswie anders ich sehr oft hineinzublättern pflege, und über kleine Geschichten zu lachen, die über unsere ungarische Weltsprache berichten und die jedem bekannt vorkommen. Ich habe mir auch überlegt, eine ähnliche Story an die Zeitung, wie im Gewinnspiel der Insel zu lesen ist, zu schicken. Nützliche Informationen fand ich auf der InformationsInsel und unter den Internetadressen. Ideen wie Presseschau, Gewinnspiel finde ich toll und auch das kurze Format der Kulturtipps. Die Informationsinsel könnte allerdings auch wie eine Art Pinnwand aussehen. Ich möchte vor allem zu dieser niveauvollen Zeitung gratulieren. Ich wünsche den Autoren viel Kreativität und viel Spaß beim Schreiben.