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Zeitung << 1/2002 << Valenztagung in Hermannstadt
Valenztagung in Hermannstadt
Autorinnen: Edit Kajári, Tünde Molnár
Herr Ágel hat uns an einem Mittwoch in seinem Projektseminar Deutsche Grammatik von 1650 bis 2000 mitgeteilt, dass im rumänischen Hermannstadt (Nagyszeben) vom 19. bis 24. Februar 2002 eine Valenzkonferenz stattfindet. Er war auch bereit, einige studentische Interessenten mitzunehmen. Frau Hennig, Herr Ágel und Herr Bassola waren nämlich zu dieser Konferenz eingeladen, um zu diesem spannenden Thema einen Vortrag zu halten. Wir waren schließlich acht Personen, die keine Angst vor einem Abenteuer in der Ferne hatten und mitfuhren.
Die Reise nach Rumänien war lang und ein bisschen anstrengend, aber die schöne Landschaft ließ die Müdigkeit vergessen. Spät am Abend sind wir in Mediasch angekommen. Am Bahnhof wartete auf uns ein Mikrobus, der die Gruppe nach Hermannstadt fuhr. Der Fahrer sprach kein Deutsch, aber Herr Bassola konnte sich mit ihm mit Hilfe seiner Lateinkenntnisse so gut verständigen, dass wir zum Glück in Hermannstadt angekommen sind. Unsere sehr geehrten Dozenten stiegen vor dem Hotel Boulevard aus, und wir waren ganz froh, weil wir noch nie in einem Luxushotel untergebracht waren. Als wir auch aussteigen wollten, fiel uns ein, dass für uns Zimmer im "Hotel" der Rumänisch-Deutschen Stiftung gemietet waren. Unsere Zimmer sahen fast so aus wie die im Hotel. Die erste Nacht in der Ferne war kurz und heiß, weil die Heizung viel zu gut funktionierte.
Am nächsten Morgen aber, als wir erfuhren, dass wir neben der lehrreichen Konferenz auch an den für Professoren organisierten Empfängen und Ausflügen teilnehmen dürfen, vergaßen wir die heiße Nacht. Dabei half uns auch das ausgiebige Frühstück jeden Morgen. Die meiste Zeit verbrachten wir mit dem Zuhören der verschiedensten interessanten und weniger interessanten Vorträgen. Wir hatten die Ehre, unsere Dozenten vortragen zu hören und außerdem nicht weniger berühmte Linguisten wie etwa Hans-Werner Eroms, Ludwig von Eichinger und Stefan Schierholz kennen zu lernen. Daneben hatten wir die Möglichkeit, die Sehenswürdigkeiten der Stadt zu besichtigen. Wenn man einmal nach Hermannstadt fährt, soll man unbedingt das Museum Bruckenthal und den Turm am Hauptplatz besichtigen, der u.a. dadurch berühmt ist, dass Herr Bassola so rasch hinaufstieg, dass wir ihm kaum folgen konnten und fast den Atem verloren. Die Menschen in der Stadt waren sehr nett, vor allem Frau Stanescu, die die Konferenz organisierte. Sie hielt auch einen Vortrag zum Thema. Sie hat uns ganz herzlich empfangen.
Wir machten mehrere Ausflüge, nach Sigishoara (auf Ungarisch Segesvár), wo wir das Petõfi-Denkmal sahen, nach Danesch, wo es ein Dracula Hotel gibt, das aber gar nicht an ihn erinnert und nach Sibiel. Das spannendste Abenteuer hatten wir in Sibiel, in einem kleinen Dorf erlebt. Hier wurde für uns ein Abendmahl in einem kleinen Bauernhaus zubereitet. Die Gastgeber waren nett und auch das Essen war köstlich. Aber was danach kam, war der Gipfel der ganzen Woche. Wir machten nämlich eine kleine Party mit energischem Tanzen.
Fazit: spannend, interessant, anstrengend, heiß im Zimmer, kalt in der Stadt, unterhaltsam, lehrreich, mühsam, köstlich, immer satt, nett, lustig, freundlich. Ein ausführlicher Bericht über die Konferenz ist im Jahrbuch der ungarischen Germanistik 2001 erschienen.
Wir möchten uns bei Frau Hennig, Herrn Ágel und Herrn Bassola bedanken, dass wir an dieser Veranstaltung teilnehmen konnten. Für die finanzielle Unterstützung gilt unser Dank dem HÖK (AStA).
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