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Zeitung << 1/2001 << Szeged
Szeged
Autoren: Noémi Nagy, Sándor Bálint Samu
Wir leben und wohnen mindestens seit 5 Jahren in dieser Stadt, trotzdem kennen wir die Geschichte und die Sehenswürdigkeiten von Szeged nicht. Wir möchten die viertgrößte Stadt Ungarns mit ihren 160000 Einwohnern vorstellen.
Der Fluss Tisza (Theiß) hat am 12. März 1879 die Stadt Szeged überschwemmt. Das war das große Hochwasser. Mehr als 5000 Häuser Szegeds sind in den Wellen der Tisza (Theiss) verschwunden. Nur 265 Häuser sind übrig geblieben. Europa hat Szeged betrauert und der Stadt geholfen. Die Namen der Hauptstädte der Staaten, die am meisten geholfen haben, verewigen manche Strecken der großen Ringstraße und das Hochwasserdenkmal von György Segesdy (1979) am Ende der Tisza-Lajos-Ringstraße.
Nach dem Hochwasser wurde das Regionalzentrum neugebaut – mit ruhigen Parkanlagen, stimmungsvollen Uferpromenaden, mit vielen Springbrunnen, Museen, mit Arboretum und Wildgarten, Theatern, Thermalbädern und prachtvollen Restaurants. Jahrtausendlang konnte man bei dem Zusammenfluss von den Flüssen Tisza (Theiss) und Maros (Mieresch) auf die ehemalige Insel übersetzen, deshalb war es ein wichtiges strategisches Zentrum. Salztransportierende Schiffe schwammen aus Erdély (Siebenbürgen) über die Maros (Mieresch) bis Szeged. Jahrhundertlang genoss die Stadt die besondere Aufmerksamkeit und die Privilegien der Herrscher, und sie litt unter jeder Laune der sie bemutternden Flüsse und sie trotzte ihnen, sie mußte manchmal auch gegen sie kämpfen.
Zur Jahrhundertwende (19-20. Jh.) traf der Architekt Lajos Lechner den Anfang der neuen Bestrebungen im großzügigen stadtbauenden Konzept von Szeged. Es wurde eine der einheitlichsten Innenstadt Ungarns geschaffen. Das von Ödön Lechner und Gyula Pártos geplante Rathaus wurde das Stadtzeichen von Szeged. Das bürgerstädtische Zentrum der Stadt ist die Kárász Straße und der mit den Statuen der nationalen Berühmtheiten geschmückte Széchenyi Platz. Auf dem Platz kann man nur den kleineren Teil der mehr als 500 Statuen und Mauerwerke der Stadt sehen. Das andere, kirchlich-universitäre Stadtzentrum auf dem Dom Platz und um ihn herum, gibt Szeged die richtige geschichtliche Bestimmung. Hier stehen der Dömötör Turm aus der romanischen und der gotischen Zeit, das Hungária-Haus aus dem Klassizismus (József Hild) und eines der größten sakralen Werke der Architekten des Historizmus, der Dom, die Fogadalmi Templom (die Votiv-Kirche) von Frigyes Schulek und Ernõ Foerk (1913-1930). Hier befinden sich noch die von Béla Rerrich geschaffenen Universitäts- und Kirchengebäude, die die 100 Statuen der Nemzeti Emlékcsarnok (Nationale Kunstgalerie-Halle) beherbergen.
Der Dom beherrscht den Platz. In dem Dom ist die größte Orgel und eine der größten Glocken Ungarns zu finden. Der Platz und der Dom sind auch deshalb berühmt, weil die Szegedi Szabadtéri Játékok (Szegediner Freilichtspiele) seit 1931 auf diesem Platz organisiert werden. Das katholische Zentrum der Stadt ist die im 15. Jahrhundert erbaute und im 17. Jahrhundert neugeformte Havi Boldogasszony Templom (die Maria Schnee-Kirche) und das Ferences Kolostor (Franziskaner Kloster) in Alsóváros (Unterstadt). Das ist das größte unversehrt gebliebene Baudenkmal aus dem Mittelalter in der großen Tiefebene, das während der Türkenherrschaft die seelische Pflege das ganzen südlichen Landes auf sich nahm. Mit seinen Heilpflanzen heilte man die Krankheiten der Menschen. Die Kirche hatte eine große Bibliothek, dort konnte man sich bilden.
In Szeged lebten berühmte ungarische Dichter und Schriftsteller wie Attila József, Gyula Juhász, Miklós Radnóti. Sie sind die Quellen mehrerer Denkmäler. An der philosophischen Fakultät der Universität hat in den 20er Jahren Attila József studiert. Über die Legenden von Sándor Rózsa, dem Betjarenkönig wurde ein Roman geschrieben und ein Film gedreht. Dem berühmten Zigeunerprimas und Liederkomponisten, Pista Dankó wurde eine Skulptur errichtet, die die einzige Zigeunerprimas-Skulptur auf der ganzen Welt ist. Dieser Sohn der Stadt war um die Jahrhundertwende der populärste Liederkomponist. Er komponierte über 400 Lieder und zahlreiche Musikeinlagen fürs Volkstheater.
Die Stadt stellt ihre Geschichte und ihre künstlerischen Größen durch imposante Ausstellungen im Fekete-Haus und in der Kass-Galerie vor. Die zeitgenössischen Künstler haben mehrere Möglichkeiten, ihre Werke auszustellen. Im Móra-Ferenc-Museum befindet sich die größte Kunstsammlung von Szeged. Das Szegedi Nemzeti Színház (Szegediner Nationaltheater) hat innen und außen einen großstädtischen Glanz (Hellner und Fellner, 1883). Für die Theaterkultur der Stadt sind das Nationaltheater, das Kleine Theater und die Freilichtspiele im ganzen Jahr sehr wichtig.
Auf dem Dugonics Platz befindet sich das Zentralgebäude der Universität. Es wurde 1873 als Hauptrealschule gebaut, ab 1921 war es der Sitz der aus Klausenburg übersiedelten Universität. Hier ist die Zentralbibliothek der Universität. Die andere große Bibliothek in der Stadt befindet sich im modernen Gebäude auf dem Dom Platz. Die Bibliothek Somogyi und das Archiv des Komitates Csongrád wurde 1984 gebaut. Bibliotheksgründer war der Esztergomer Kanonikus Károly Somogyi, der nach der großen Überschwemmung seine Bibliothek der Stadt Szeged schenkte, um damit zum geistigen Aufstieg der im Wiederaufbau befindlichen Stadt beizutragen. Die heute über 500000 Bände und Zeitschriften dienen der wissenschaftlichen Forschung, dem Universitäts- und Hochschulunterricht sowie der öffentlichen Bildung.
Auf der Újszegeder Seite befindet sich der Botanische Garten (Arboretum). Der älteste Teil darin ist der Ziergarten mit Glas- und Folienhäuser, künstlichen Seen, Stein- und Rosengärten.
Gastronomie
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Was die gastronomischen Bedürfnisse der Studententen von Szeged betrifft, können wir zwei Gruppen anführen, natürlich von den Orten, die von der Uni-Jugend frequentiert werden: Einige Lokale, wo man sich ausgesprochen auf sein Hungergefühl konzentriert. Plus ein bisschen Flüssigkeit. Jetzt denke ich nicht an Alkohol. Die andere Gruppe bilden Orte, wo man spontan einkehren und seinen Durst in den Vordergrund stellen kann. Jetzt denke ich schon an Alkohol.
In die erste Gruppe gehört z.B. die Margaréta Pizzéria (Horváth Mihály u. 7.), wo sich die Größe der Pizza im Laufe der Jahre meiner Erfahrungen nach allmählich verkleinert hat. Zwar kann eine durchschnittliche Seminargrupe (15-20 Personen) den Raum der Pizzeria einfach anfüllen, so dass einige Studenten ihr Essen stehend verzehren müssen, aber immerhin ist sie ein "korrekter" Platz angesichts des Preises, der Größe und des Geschmackes der Pizza.
Das gilt auch für Boci Tejivó (Zrínyi u. 2.). Besonders, wenn man es liebt, wenn sich der Duft von süßem Kakao mit dem Duft vom Rührei vermischt, und dazu der von Palatschinken. Das Essen- und das Getränkangebot ist also mannigfaltig. Diese Milchbar ist kultiviert. An den Wänden sieht man überall Kühe. Daher die Benennung Boci (Kälbchen).
In unmittelbarer Nähe des Bocis befindet sich eine größerer Parkplatz. Warum ist das hier interessant? In den wärmeren Frühlingsmonaten geschieht eine große Umwandlung mit ihm: Er wird zum Sörkert (Biergarten). An ruhigen Abenden ist es ausgesprochen stimmungsvoll, obwohl es nicht immer einen freien Platz gibt. Damit kommen wir zur zweiten Gruppe.
Ein Wort und fast jeder weiß, worum es geht: Nyugi (Vitéz u. 28.) Dieses Café wurde auch zu einem Begriff bei der Uni-Jugend. Vor drei, vier Jahren gab es nur zwei Lokale in der Nähe des Gebäudes der philologischen Fakultät, in der Nahe des Ady Platzes: West und Mojo. Der Nachteil des West (Ady tér) ist seine Größe, besser gesagt sein kleiner Raum. Mit dem Mojo (Alföldi u. 1.) assoziiere ich immer eine rauchige, in Dunkel gehüllte Kneipe. Das meine ich jetzt nicht pejorativ. Dann wurde aber plötzlich das Nyugi eröffnet und es wurde im Nu sehr beliebt. Kneipenraum mit Biergarten, Bänken und Kicker.
Wir dürfen aber die "koedukativen" Lokale, in denen das Essen dominiert, auch nicht vergessen. Béke Tanszék (Boldogasszony sugárút 11.) war früher eine berühmt billige Mensa mit großen Portionen, aber die Zeit ändert sich und auch die Preise. Im Mata Hari (Vitéz u. 3.) kann man zwar die Schnelligkeit der Bedienung vermissen, aber man wird mit leckeren, schmackhaften Speisen und Getränken entschädigt. Die Mensen der Uni spielen auch wichtige Rollen, z.B. das Restaurant Szote und das Restaurant Irinyi.
Die obige Besprechung betrifft nur einen kleinen Teil der in Szeged existierenden Ess- und Trinkbars. Es gibt viele davon, aber man kann ruhig sagen, dass die Quantität nicht auf Kosten der Qualität geht. Jeder kann den geeigneten Ort für sich finden, für seinen Geschmack, seine Laune, seine Bedürfnisse und nicht zuletzt für sein Geldbeutel.
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